Alles Wissenswerte zum Phänomen "Big Brother"
Zwei Jahre war Pause, nun geht es wieder los - und zwar richtig dicke, samt prominenter Bewohner: "Big Brother" ist wieder da. Von der Skandalshow war zuletzt wenig zu hören. Um die Erinnerung aufzufrischen, haben wir hier die wichtigsten Fakten zur Sendung gesammelt.
Das erinnert an fast vergessene Zeiten: Große Schlagzeilen um die Container-Show "Big Brother"! Wenn am Freitag zum ersten Mal im deutschen TV statt Normalbürgern mehrere (sogenannte) Prominente in das "Big Brother"-Haus ziehen, ist es bereits mehr als 13 Jahre her, dass die erste Ausgabe der "Real Life Soap" Politiker und Jugendschützer in Rage brachte: Im März 2000 war die Rede davon, dass die Show die Menschenwürde verletze. Und als gut einen Monat später der erste echte deutsche "Big Brother"-Star Zlatko "Sladdi" Trpkovski das Haus verließ, erwarteten ihn tatsächlich mehr als 5.000 Menschen vor dem Container in Köln-Hürth.
Später wurde es wesentlich ruhiger um die Sendung - das deutsche TV-Publikum gewöhnt sich eben an alles. Sogar an die öffentliche Selbsterniedrigung von Normalbürgern in Fernsehshows. Ob nun B- oder C-Promis das Format wieder auf die Tagesordnung bringen können - nachdem zuvor so einige Reality-Shows in diesem Sommer kräftig floppten - bleibt abzuwarten. So oder so: Das Format "Big Brother" war in seiner Geschichte schon für einige Skurrilitäten gut. Hier die wissenswertesten Fakten auf einen Blick:
Seit wann gibt es "Big Brother"?
Die Show ist eine Erfindung der Produktionsfirma "Endemol" - die schon in den 90ern Deutschland mit Formaten wie der "Mini Playback Show", "Traumhochzeit" oder "Nur die Liebe zählt" beschenkte. Erstmals auf den Schirm kam "Big Brother" 1999 in Holland. Deutschland folgte im Jahr 2000. In beiden Ländern läuft das Format seitdem - mit einigen Justierungen - mit schöner Regelmäßigkeit. Aber nicht nur dort (siehe unten).
Welche Gesichter hat "Big Brother" zu Stars gemacht?
Es liegt in der Natur der Sache: In Deutschland sind in erster Linie die Teilnehmer der ersten, heftig umstrittenen Staffel in Erinnerung. Vor allem die prolligen Kumpels Jürgen Milski (49) und Zlatko Trpkovski (37). Jürgen verdingt sich bis heute als Moderator im Privat-TV und Sänger, Zlatko startete eine eher kurzlebige Schlagerkarriere. Einige bekannte Namen, die bis heute nicht aus den Medien verschwinden wollen, pushte dann die 5. Staffel: Dort stärkte Kader Loth ihre Bekanntheit. Auch Tatjana Gsell zog damals in die Reality-WG ein. Aber auch ein Kandidat aus Staffel Nummer zwei, Christian "Der Nominator" Möllmann, erreichte mit dem Song "Es ist geil ein Arschloch zu sein" Platz eins in den deutschen Single Charts und einigen vorübergehenden Ruhm.
Wie ist es der Show nach dem fulminanten Start ergangen?
Die erste Ausgabe von "Big Brother" sahen regelmäßig mehr als 3 Millionen Menschen. Staffel zwei wanderte in der Folge von RTL II teilweise zum großen Bruder RTL - ab der dritten Ausgabe sank das öffentliche Interesse aber deutlich. Später versuchten die Macher, das Format mit einigen Regeländerungen spannender zu machen. In der fünften Staffel gab es unterschiedliche Komfortzonen ("Luxus, Normal, Survivor"), auch Sonderaufgaben wurden eingeführt. Die folgende Ausgabe sollte eine "Endlos-Staffel" werden, endete aber nach einem Jahr. Die Einschaltquoten pendelten sich nach einigem Auf und Ab auf solider Höhe ein. Zuletzt schalteten die "Entscheidungsshows" regelmäßig mehr als eine Million Zuschauer ein - dennoch war nach der elften Staffel im Jahr 2011 vorerst Schluss.
Wo gibt es "Big Brother" sonst noch?
"Big Brother" hat eine beeindruckende Reise um die Welt angetreten. Was beim niederländischen Sender Veronica begann, hat es später in alle Welt geschafft. So gibt es zum Beispiel "Big Brother Africa" (ein Regionalformat, an dem 14 Länder teilnehmen), "Big Brother Arabia" (inklusive Gebetsraum im "Big Brother"-Haus) - aber auch Ausgaben in Südamerika und kleineren europäischen Ländern wie Albanien, der Slowakei und Irland. Und natürlich in den großen Medienländern USA und Großbritannien. Insgesamt sind es fast 70 Länder, in denen das TV-Publikum bereits Menschen beim ganz gewöhnlichen Leben zusah - ein kleines Phänomen.
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