Alexander Klaws: "Helene Fischer finde ich super"

Er ist momentan in aller Munde: Alexander Klaws. Das Multi-Talent aus Sendenhorst hat gerade erst "Let's Dance" gewonnen. Warum er eigentlich nicht mit dem Sieg gerechnet hat und wie sehr ihn die letzten Jahre verändert haben, erklärt er im Interview.
von  (thn/spot)
Castingshow-König Alexander Klaws hat allen Grund stolz zu sein
Castingshow-König Alexander Klaws hat allen Grund stolz zu sein © ddpimages

München - Alexander Klaws (30, "United") hat momentan allen Grund zur Freude: Der gebürtige Sendenhorster hat letzte Woche das Finale von "Let's Dance" mit seiner Tanz-Partnerin Isabel Edvardsson (31) gewonnen. Das war aber nicht der erste Sieg in einer TV-Show für den smarten Sänger: 2003 gewann er bei "Deutschland sucht den Superstar". Der Sänger ist also ein Sieger-Typ. Seit damals hat sich viel verändert. Mit der Nachrichtenagentur spot on news hat der bodenständige Klaws über die Zeit bei "Let's Dance" und die Beziehung zu seiner Freundin gesprochen.

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Sie haben bei "Let's Dance" als Favorit gegolten. Haben Sie selbst auch mit dem Sieg gerechnet?

Alexander Klaws: Ich hab nicht damit gerechnet. Wenn man dann aber viel trainiert und sich von Woche zu Woche in die nächste Show tanzt, entwickelt man schon den Ehrgeiz, weiterzukommen. Man weiß aber auch gleichzeitig, dass das Publikum die Fäden in der Hand hat. Ich habe schon gehört, dass ich der Favorit bin, aber ich habe es von mir fern gehalten. Denn Favoriten sterben eigentlich immer. Man musste sich wirklich bis zum letzten Moment aufs Tanzen konzentrieren. Denn immer dann, wenn man sich sicher fühlt, passieren die Fehler. Bis zum Halbfinale dachte ich nicht, dass ich wirklich gewinnen könnte.

Sie haben vor allem Joachim Llambi sehr beeindruckt. Wie fühlt sich das an, schließlich ist er ein sehr strenger Juror?

Klaws: Es war schon ein Ritterschlag! Ich hab mit allem gerechnet. Mir wurde immer gesagt, ich muss mich vor dem Llambi in Acht nehmen. Beim Opening war er dann direkt total begeistert. Da dachte ich mir: "Was haben die denn bloß alle?". Aber er ist schon jemand, der immer sehr fair beurteilt und nach Leistung und Technik geht. Ich war positiv überrascht, dass er so viel Lob für mich übrig hatte.

Was war die härteste Kritik, die Sie im Leben jemals einstecken mussten?

Klaws: Schwer zu sagen. Ich bin grundsätzlich jemand, der mit Kritik umgehen kann. Damals bei "DSDS" gab es auch Kritiken, die man dann aber fürs nächste Mal einfach nutzt. Bei "Let's Dance" war es keine richtige Kritik, es ging eher um kleinere Dinge, die man einfach verbessern musste. Es gibt für mich aber keine Momente, von denen ich sage: "Oh Gott, das werde ich nie vergessen." Ich bin wirklich jemand, der sich Kritik zu Herzen nimmt. Vor allem, wenn sie konstruktiv ist und man etwas damit anfangen kann.

Mit welchem Kandidaten haben Sie sich bei "Let's Dance" am besten verstanden?

Klaws: Ich habe Carmen Geiss unglaublich ins Herz geschlossen. Wir haben immer viel gelacht und geblödelt. Auch Lilly Becker war für mich eine positive Überraschung. Mit Tanja Szewczenko hab ich mich auch super verstanden. Charakterlich war das wirklich eine ganz tolle Staffel. Es waren interessante Menschen dabei, was mich sehr Freude hat.

Wie haben Sie als Kandidaten die Mobbing-Gerüchte um Sylvie Meis erlebt?

Klaws: Wir haben uns gefragt, was da dran ist. Aber mitbekommen haben wir davon nichts. Sylvie war eigentlich immer gut gelaunt. Außer in der Woche als das eben so präsent in den Medien war, da war sie sehr nervös. Aber das ist ja klar! Auch zwischen Daniel und Sylvie lief es eigentlich immer sehr professionell und nett ab. Für uns war das einfach ein Gerücht. Wir haben uns auf andere Sachen konzentriert.

War es für Ihre Freundin okay, dass Sie während den Proben so viel Zeit mit einer anderen Frau verbracht haben?

Klaws: Sie hatte ja keine Wahl. Je weiter ich kam, desto länger ging auch das Training. Man steht auf, geht zum Training, geht nach Hause und fällt ins Bett. Da braucht man natürlich auch eine Partnerin, die das versteht. Meine Freundin ist auch Sängerin und Schauspielerin und unterstützt mich total. Das ist schon die halbe Miete fürs Privatleben. Sie weiß, wie ehrgeizig ich bin. Wenn ich Blut geleckt habe, dann will ich alles geben. Sie wusste: Je weiter ich komme, desto seltener sieht sie mich.

Folgt auf den "Let's Dance" - Erfolg vielleicht bald eine Hochzeit?

Klaws: Wir sind zwar schon vier Jahre zusammen, geplant ist aber noch nichts. Da muss ich gar nichts verheimlichen. Es ist schon ein Traum von mir, mal Familie zu haben, aber ich hab gerade noch so viel vor. Wie die Karriereplanung aussieht, geht da auch bis Mitte nächsten Jahres nichts. Ich probe aktuell für das Musical "Joseph" und danach kommt ein neues Album raus. Für das Album muss ich auch noch schreiben und dann einsingen. Hochzeit ist deshalb noch kein Thema.

Durch Ihre Musical-Karriere sind Sie eigentlich prädestiniert für "Let's Dance". Warum haben Sie also nicht schon früher mitgemacht?

Klaws: Ich fand den Zeitpunkt super und es hat mich einfach gereizt. Ich muss schon schmunzeln, weil ich ja eigentlich Sänger bin. Musicals und die Schauspielerei kamen erst im Nachhinein dazu. Das ist toll, da ich so meine Leidenschaft zum Beruf machen konnte. Musical hat aber nicht wirklich was mit Standard-Tanz zu tun. Gerade, wenn man so wie ich kein ausgebildeter Tänzer ist. Ich habe eine Ausbildung in Schauspiel und Gesang. Den Freestyle oder die Choreographien wie ich sie im Musical tanze, sind ja was anderes. Das sind schon zwei ganz verschiedenen Welten. Gerade wenn man von "Tarzan" kommt und sich dreieinhalb Jahre wie ein Affe bewegt hat. Da kann man dann nicht automatisch Walzer tanzen wie aus dem Ei gepellt. Klar kann man sich grundsätzlich bewegen, aber das konnte ich auch vorher schon, ich bin ja Musiker und habe deshalb ein gutes Taktgefühl.

Ihre neue Single "Morgen explodiert die Welt" ist ein Schlager. Wie kam es dazu?

Klaws: Ich war eben vom Diskofox inspiriert, aufgrund des Marathons bei "Let's Dance". Eigentlich wollte ich eine Ballade mit Orchester schreiben. Meine Songs zeigen meistens, was ich gerade mache oder wie es mir geht. Ich will auf keinen Trend-Zug aufspringen. Dass ich so einen Song mache, hätte ich auch nie gedacht. Aber er macht Spaß und verbreitet Party-Laune. Es ist immer spannend, wie die Leute reagieren, wenn ich eine Nummer singe. Die denken dann: "Was ist das denn?". Im nächsten Moment singen sie dann aber komplett mit und das ist ein gutes Zeichen. Ich will damit nicht polarisieren, sondern einfach nur Spaß haben.

Apropos Schlager: Sind Sie ein Fan von Helene Fischer?

Klaws: Helene finde ich super! Aber ich bin einfach generell Musik-Fan. Ich will das nicht kategorisieren. Ich bin selbst auch sehr vielseitig. Ich bin kein Fan von all ihren Songs, habe aber Riesen-Respekt vor ihr als Künstlerin und was sie auf die Beine stellt. Sie hat der eingestaubten Schlagerwelt wieder etwas Leben eingehaucht. Das finde ich super.

Was erwartet uns auf Ihrem neuen Album?

Klaws: Es ist eine Re-Edition, das heißt, ich habe es schon einmal veröffentlicht. Damals konnte ich es aber nicht so promoten, weil ich bei "Tarzan" angefangen habe. Das war total schade. Ich finde, jetzt ist ein super Zeitpunkt, es noch mal richtig herauszubringen. Es sind ja auch neue Songs darauf wie "Free like the wind" und "Take me tonight"- beide komplett neu eingesungen. Die Re-Edition soll das Warten auf das nächste Album etwas verkürzen.

Bestimmt haben Sie sich nicht nur musikalisch gewandelt. Von "DSDS" bis "Let's Dance": Wie sehr haben Sie sich seitdem verändert?

Klaws: Ich bin selbstbewusster geworden. Ich hatte immer einen Traum und lebe so, dass ich mir meine Ziele ständig neu stecke. Ich habe zwar meine Vorbilder, aber eifere niemandem nach. Irgendwie bin ich immer derselbe geblieben. Ich weiß woher ich komme und wem ich zu danken habe, ich kann die kleinsten Erfolge respektieren. Durch die Erfahrungen verändert man sich immer und wird stärker. Ich war immer jemand, der für seine Ziele kämpft. Ich gebe nie auf. Ich bin selbst immer sehr positiv und suche auch bei anderen die positiven Seiten.

Und die negativen Seiten?

Vielleicht bin ich in der Zeit etwas skeptischer und kritischer geworden, ich weiß aber auch besser, was ich will. Ich suche ständig nach neuen Herausforderungen und bin gerade jetzt nach "Let's Dance" so hungrig auf neue Erfahrungen - ob es jetzt der Broadway oder das Schauspielern oder das Kino ist.

Haben Sie noch Lampenfieber?

Klaws: Klar! Es wäre ja auch langweilig, wenn nicht. Ich müsste mir einen anderen Job suchen, wenn ich alles nur noch so runterspulen würde. Ich versuche einfach, die Nervosität in Vorfreude umzuwandeln und dann macht es Spaß. Nach den ganzen Jahren auf der Bühne schaffe ich das auch. Diese Fähigkeit ist wirklich gut und nützlich.

Daniel Hartwig hofft, dass Sie nicht im Dschungel-Camp landen. Ist seine Sorge berechtigt?

Klaws: Den Zahn kann ich ihm getrost ziehen. Jeder, der das möchte, soll das machen. Aber mein Ding ist es nicht. Ich mache Dinge, die mich herausfordern und auf die ich Lust habe. Für kein Geld der Welt wird man mich da sehen.

Sie sind großer Fußball-Fan. Wer gewinnt ihrer Meinung nach die WM?

Klaws: Ich hoffe natürlich, dass wir gewinnen. Immer, wenn viel über unsere Mannschaft gemeckert wird, erzielen wir am Ende die besten Ergebnisse. Wenn unsere Jungs Neuer und Schweinsteiger noch fitter, dann haben wir echt eine gute Chance. Und ich hoffe, dass Khedira wieder gesund wird. Ich denke auch, dass es Jogis letzte Chance ist. Es waren zwar viele gute Anläufe und dritte Plätze dabei, aber den "goldenen Vogel" hat er noch nicht abgeschossen. Deutschland braucht endlich wieder einen Titel und mit diesen Jungs und den frischen Talenten könnte das echt klappen. Ich glaube wirklich, dass wir Weltmeister werden - wenn wir die Spanier schlagen können.

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