Abendzeitung schreibt wieder schwarze Zahlen

Die AZ hat einen erfolgreichen Neustart verzeichnet. Knapp drei Monate nach dem Beginn der Fortführung durch die Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung und den Münchner Rechtsanwalt und Unternehmer Dietrich von Boetticher schreibt das Blatt operativ deutlich schwarze Zahlen.
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Verleger Dr. Martin Balle (l.) mit Chefredakteur Michael Schilling.
Daniel von Loeper Verleger Dr. Martin Balle (l.) mit Chefredakteur Michael Schilling.

Die AZ hat einen erfolgreichen Neustart verzeichnet. Knapp drei Monate nach dem Beginn der Fortführung durch die Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung und den Münchner Rechtsanwalt und Unternehmer Dietrich von Boetticher schreibt das Blatt operativ deutlich schwarze Zahlen.

Die verkaufte Auflage hat sich bei gut 40.000 Exemplaren pro Tag stabilisiert und liegt damit klar über der Marke von rund 30.000 Exemplaren, die für das Erreichen der Gewinnschwelle erforderlich ist.

Die Auflage entfällt je zur Hälfte auf Abonnements und den Einzelverkauf. Die von der AZ früher kommunizierte Auflage von gut 100.000 Exemplaren war in erheblichem Umfang durch Sonderverkäufe geprägt.

Ermöglicht wurde die erfreuliche Ertragsentwicklung durch eine erheblich verringerte Kostenbasis. So wird die AZ nicht mehr in München, sondern in Straubing und seit dieser Woche teilweise auch in Traunstein gedruckt, wobei die Zeitung bis 23 Uhr flexibel auf aktuelle Ereignisse reagieren kann.

Die Sachkosten konnten erheblich reduziert werden, zum Beispiel durch den Umzug der Redaktion von Büros nahe dem Hauptbahnhof in das Münchner Westend (Garmischer Str. 35).

Personell gestärkte Feuilletonredaktion

Auf der Erlösseite profitiert die AZ von der Preiserhöhung im Einzelverkauf, die bereits Ende April 2014 vom Insolvenzverwalter des AZ-Verlags, Rechtsanwalt Axel W. Bierbach, vorgenommen worden war.

Der AZ-Verlag, in dem die Abendzeitung zuvor erschienen war, hatte am 5. März 2014 Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt.

Derzeit arbeiten für die AZ mehr als 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und damit bereits mehr als zunächst vorgesehen. Eine weitere Aufstockung der Redaktion ist geplant, insbesondere für die Lokalberichterstattung.

Die ebenfalls personell gestärkte Feuilletonredaktion – ein weiteres Herzstück der Zeitung – beliefert nicht nur das eigene Blatt, sondern auch die anderen Zeitungen der Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung.

Mantelteil weiterhin aus München

Der Politik- und Wirtschaftsteil wurde ausgeweitet. Anders als in einzelnen Medien vor der Übernahme spekuliert, übernimmt die AZ keine Texte des "Straubinger Tagblatts", sondern liefert auch in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Vermischtes weiterhin eine eigenständige, in München produzierte und verantwortete Berichterstattung.

Seit August erscheint eine neue, achtseitige Wochenendbeilage mit feuilletonistischen und serviceorientierten Themen. Und pünktlich zum Schulbeginn in Bayern wird an diesem Freitag erstmals eine Kinderzeitung der AZ beigefügt, die Kinder im Grundschulalter zum Lesen animieren soll.

Starke Online-Zuwächse

Ungebrochen ist das Wachstum der AZ im Internet. 17 Millionen Visits und 90 Millionen Page Impressions zählte der Online-Auftritt www.az-muenchen.de inklusive der mobilen Angebote in den Monaten Juli und August dieses Jahres. Das ist gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum ein Zuwachs von 78 % bei den Visits und von 43 % bei den Page Impressions.

Damit zählt die AZ unverändert zu den TOP 10 der reichweitenstärksten Online-Angebote deutscher Tageszeitungen.

„Unser Anspruch hat sich nicht geändert“

Verleger Prof. Dr. Martin Balle, Mitherausgeber der AZ: „Die ersten drei Monate nach dem Neustart bestätigen die Einschätzung von Dietrich von Boetticher und mir, dass die Münchnerinnen und Münchner die Abendzeitung schätzen und ihr treu bleiben. Und sie widerlegen jene, die bezweifelt haben, dass die AZ als Tageszeitung profitabel geführt werden kann. Wir haben das Blatt vorsichtig und an den richtigen Stellen reformiert, ohne seinen Charakter als wichtige journalistische Stimme für München zu verändern. Mein herzlicher Dank gilt unseren Lesern und Anzeigenkunden sowie der AZ-Redaktion, die mit großem Engagement und mit Leidenschaft den Umbruch, auf den wir uns nur wenige Tage vorbereiten konnten, erfolgreich gemeistert hat.“

Michael Schilling, AZ-Chefredakteur: „Die Abendzeitung hat einen echten Neustart hinter sich. Es liegt auf der Hand, dass sich dabei das neue Team erst einmal finden musste. Unser Anspruch hat sich jedoch nicht geändert: eine journalistisch eigenständige, lesernahe und kritische Stadtzeitung zu sein, die das Münchner Lebensgefühl spiegelt. Die Reaktionen unserer Leserinnen und Leser zeigen, dass die neue AZ diesem Anspruch Tag für Tag besser gerecht wird.“

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