Zynischer Streif-Chef fand's "hervorragend"

Der Horror-Sturz des Amerikaners Scott Macartney schockte Kitzbühel. Der Streif-Chef sieht's gelassen. "Wir zwingen ja niemanden runter", sagt Peter Obernauer im AZ-Interview.
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Zufriedener Rückblick: Streif-Chef Obernauer
az Zufriedener Rückblick: Streif-Chef Obernauer

Der Horror-Sturz des Amerikaners Scott Macartney schockte Kitzbühel. Der Streif-Chef sieht's gelassen. "Wir zwingen ja niemanden runter", sagt Peter Obernauer im AZ-Interview.

AZ: Herr Obernauer, ein ereignisreiches Wochenende liegt hinter Ihnen, wie fällt Ihre Bilanz aus?
PETER OBERNAUER: Für mich war es ein sehr erfolgreiches Wochenende. Wir hatten erst sehr durchwachsene Wetterprognosen, ich war nicht sicher, ob wir nicht zwei Rennen absagen müssen. Das war alles sehr positiv, wir waren nahe am Zuschauerrekord, die Stimmung war auch sehr gut. Ich fand s hervorragend.
Sehr gute Stimmung? Hervorragend? Klingt zynisch. Was ist mit dem fürchterlichen Sturz von Scott Macartney?
Der eine Sturz war sehr bedauerlich. Der Ami hat halt geglaubt, er muss in der Hocke mit den Stöcken unter dem Arm über den Zielsprung hupfen. Da hat es ihn in der Luft verrissen, korrigieren hat er da nicht mehr können.
Es wäre vermeidbar gewesen, wenn Sie nicht den Zielsprung verändert hätten.
Das haben wir auf Wunsch der Trainer gemacht. Die haben nach dem Training gesagt, es geht ihnen zu weit. Und nach dem Unfall sind die Läufer auch viel konzentrierter drüber gefahren.
Sie hätten auch eine Kante einbauen können, dann hätten die Fahrer gleich gewusst, wo sie springen müssen.
Wollten wir, aber das haben die Trainer abgelehnt.

"Von einem Mitspracherecht der Fahrer halte ich nichts"

Bode Miller klagte über Ihre Pisten-Präparierung, die die Sportler in Lebensgefahr bringen würde.
Wir haben nichts anderes getan als sonst.
Miller plädierte für ein Mitspracherecht der Fahrer.
Davon halte ich nix. Da sagt der eine so und der andere so.
Letzte Woche sagten Sie noch, Sie hätten die Streif absichtlich unruhig präpariert.
Das ging nicht anders durch den vielen Schnee. Und außerdem ist die Streif nun einmal die Streif. Das ist die schwerste Abfahrt der Welt. Wer glaubt, dass sie ihm zu gefährlich ist, der soll halt nicht runter. Wir zwingen ja niemanden. Heuer war es halt besonders schwer, vor allem durch den vielen Schnee.

"Wir werden keine Autobahn daraus machen"

Haben sie Fehler begangen?
Wir schauen, was wir anders machen können. Wir werden vielleicht über die Slalomstrecke nachdenken, ich glaube aber nicht, dass wir auf den alten Ganslernhang zurückgehen werden.
Dabei gab es viel Kritik von den Läufern, allen voran von Felix Neureuther und Kalle Palander, weil der Slalom ins Ziel der Abfahrt viel zu leicht sei.
Ach der Palander. Warum hat er seinen Lauf dann so verhaut, wenn es so leicht war. Nein, vielleicht werden wir noch eine Kleinigkeit am Slalom ändern, viel aber nicht. Und die Streif wird eh so bleiben wie sie ist. Wir werden da sicher keine Autobahn draus machen.
Interview: Florian Kinast

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