Zwischen allen Körben

Bei den Basketballern des FC Bayern konnte er sich nicht durchsetzen. Nun kehrt Andrej Mangold zu Telemotive zurück.
MÜNCHEN Er ist wieder zurück. Andrej Mangold, der erst im Sommer von Telemotive zum Lokalrivalen FC Bayern wechselte, hat wieder bei seinem alten Verein angeheuert. Künftig spielt er also wieder in der Zweiten Liga Pro B und steht am Samstag (19.30 Uhr, ehemalige ZHS-Halle, Connollystrasse 32) gegen die Franken Hexer erstmals wieder für seinen alten und neuen Verein auf dem Platz.
Mangold, das 21-jährige Basketball-Talent, hat eine schwere Zeit hinter sich. Im Sommer wechselte er zu den Bayern in die Zweite Liga ProA, wollte sich durchbeißen, um dann den Sprung nach ganz oben zu wagen. Soweit der Plan. Doch jetzt sagt Stephan Seile, der Sportliche Leiter von Bayerns Basketballern: „Die Situation hat für beide Seiten nicht gepasst.“
Schon Mangolds Saisonstart beim höherklassigen Klub misslang völlig. Kurz nach der Vetragsunterschrift ging er mit der Nationalmannschaft auf Tour. Während Mangolds Abwesenheit lief bereits die Vorbereitung auf die neue Saison. Mit dreiwöchiger Verspätung stieß er zum Team. Zu spät. Die Konkurrenz war schon wesentlich weiter als der Neuling. Trainer Georg Kämpf bevorzugte zudem den Deutsch-Brasilianer Antonio Lang, beim Kampf um die mit einem Deutschen zu besetzende Position. „Lang hat einfach besser eingeschlagen“, sagt Stephan Seile, „besser als wir uns das erwartet haben.“
Als sich Mangold einen Bänderriss zuzog, war es dann vorbei. Von der Tribüne aus musste er zuschauen, wie Bayern in eine Krise rutschte. Eilig wurden neue Spieler geholt. Und Mangold? Den hatten sie schon fast vergessen.
„Wir haben uns im Guten getrennt“, resümiert er das Ende seiner Bayern-Affäre. Zu einer echten Beziehung kam es ja nie. Und Mangolds Verbindungen zu Telemotive sind nach wie vor eng. Als der gebürtige Hannoveraner nach München kam, besorgte ihm das Telemotive-Management einen Ausbildungsplatz beim ehemaligen Hauptsponsor.
Hat Mangold, der Wanderer zwischen den Körben, den Schritt in die höhere Klasse zu früh gewagt? „Ich glaube schon, dass es eine verlorene Zeit für ihn war“, sagt Janos Belik, Manager von Telemotive.
„Wir können ihn gut gebrauchen“, meint immerhin Trainer Michael Schwarz. Der Coach muss sich mit Personalsorgen herumschlagen, seit Center Hennig Gutt das Team wie aus heiterem Himmel verlassen hat – aus beruflichen Gründen. Mangold sagt über seinen Mentor Schwarz: „Er kennt mich gut und hat mir sehr viel beigebracht.“ Wie viel, das muss Mangold nun wieder aufs neue beweisen. Eine Liga tiefer.
Reinhard Keck