Zwei Jobs - im Wechsel

Der deutsche Basketball-Bund hat durch seinen Präsidenten das Problem der Doppelfunktion bei Dirk Bauermann gelöst.
Julian Galinski |
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Die beiden dürfen sich auch in der kommenden Saison herzen: Dirk Bauermann und Bernd Rauch.
sampics/Augenklick Die beiden dürfen sich auch in der kommenden Saison herzen: Dirk Bauermann und Bernd Rauch.

MÜNCHEN Am 15. April, darauf deutet alles hin, werden die Basketballer des FC Bayern den Einzug in die Rudi-Sedlmayer-Halle für die kommenden Spielzeiten in der Basketball-Bundesliga bekannt geben. Und nur wenig später, da ist sich Ingo Weiss, der Präsident des Deutschen Basketball-Bundes, ziemlich sicher, wird er einen Anruf der Bayern erhalten, der besagen wird: Jawoll – so machen wir’s!


Der Weg für Dirk Bauermann, weiter in einer Doppelfunktion als Bundes- und als Bayerntrainer zu arbeiten, ist geebnet. „Fakt ist”, sagt Weiss, „dass Dirk Bauermann bis 31. Mai von uns für den FC Bayern abgestellt ist. Fakt ist auch, dass er danach die Nationalmannschaft auf die EM in Litauen vorbereiten und dort betreuen wird. Und ebenfalls Fakt ist, dass er, wenn die Bayern das möchten, danach wieder den FC Bayern trainiert.”


So läuft der Deal: Am 23. April macht Bauermann sein letztes Pro-A-Spiel für den FC Bayern und kümmert sich danach um den Kader für die kommende BBL-Saison. Ab 1. Juni ist er dann wieder Bundestrainer, erst kommt die Vorbereitung, dann vom 31. August bis 18. September die EM. Und danach wird er wieder Bayern-Trainer.
„Bauermann muss dann nur zwischen 17. September und 2. Oktober einen Teilnahmerechtsvertrag bei der BBL unterschreiben, dann stellen wir ihn wieder bis 30. Juni 2012 und hoffentlich für die olympischen Spiele in London frei”, sagt Weiss. Anfang Oktober, wenn die BBL-Saison startet, ist Bauermann wieder Bayern-Trainer – die Vorbereitung müsste er, wie schon vor der laufenden Saison, in die Hände eines Assistenten geben. Länderspiele wären entsprechend während der Zeit als BBL-Trainer ebenfalls tabu.
Weil er so jedoch zu keinem Zeitpunkt gleichzeitig Bayern- und Nationalcoach ist, greift das Verbot der BBL bezüglich der Doppelfunktion nicht. Es wird also keinen doppelten Dirk geben – alles läuft schön nacheinander.

 



„Bravo”, sagt Bernd Rauch, Vizepräsident des FC Bayern, „das ist eine gute Idee!” Bauermann möchte das Vorgehen (noch) nicht bestätigen. Aber er meint vielsagend: „Das ist eine erfreuliche Darstellung der Dinge. Der Präsident des Verbandes wird sicher wissen, wovon er spricht.”
Weiss betont: „Die Problematik ist eigentlich gar keine.” Und Bauermann, dem letztendlich niemand vorschreiben kann, ob er in seiner Freizeit Radtouren macht oder aus freien Stücken Spieler scoutet, sagt: „Jede Lösung, bei der es nur Gewinner und keine Verlierer gibt, ist eine gute Lösung.”
Wobei die Liga das wohl anders sieht: Erst am Wochenende hatte BBL-Präsident Thomas Braumann die schlichte Aneinanderreihung von Bauermanns Jobs als „Umgehungstatbestand” bezeichnet, sogar von „Taschenspieler-Mogeleien” gesprochen.

 


„Wir stoßen mit dieser Lösung niemandem vor den Kopf”, sagt dagegen Weiss, „wir halten uns an die nackten Daten und Fakten, das wird allen Regeln gerecht.” 

Für die Bayern gibt es sogar noch eine weitere gute Nachricht: Am Mittwoch erteilte die BBL die Lizenz für die kommende Saison – wie erwartet erst unter Vorbehalt, da die Hallenfrage noch nicht final geklärt ist.

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