Zverevs Triple-Chance in Paris: Darum geht es im Gigantenduell mit Nadal

Deutschlands Nummer eins kämpft am Freitag um den Einzug ins Finale der French Open. Er gibt sich äußerst selbstbewusst. Sein Gegner ist aber Paris-Rekordsieger Rafael Nadal – und der hat ein ganz eigenes Ziel.
Martin Wimösterer |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Alexander Zverev nach seinem Viertelfinalsieg gegen den Spanier Carlos Alcaraz.
Alexander Zverev nach seinem Viertelfinalsieg gegen den Spanier Carlos Alcaraz. © Thibault Camus/AP/dpa

Paris - Er ist ganz nah dran: Zwei Siege braucht Alexander Zverev bei den French Open noch, dann hätte Tennis-Deutschlands Nummer eins drei große Ziele auf einmal erreicht.

Alexander Zverev kann einen ganz großen Schritt nach vorne machen

Mit einem Triumph in Paris würde er erstens sein erstes Turnier in der bisher eher halbschaurigen Saison gewinnen. Es wäre zugleich sein ersehnter erster Grand-Slam-Titel im 30. Anlauf überhaupt. Und drittens stieße er erstmals auf den ersten Platz der Weltrangliste vor.

Geht es nach Zverev, hat er den größten Schritt zum Titel in Paris schon genommen. "Ich habe den wohl besten Spieler der Saison auf Sand geschlagen", sagte der Olympiasieger nach seinem Viertelfinalsieg gegen das spanische Wunderkind Carlos Alcaraz.

Zverevs Sieg hatte auch eine psychologische Note: Alcaraz, hieß es ja schon, sei der Grund, dass der Deutsche nie an die Weltranglistenspitze käme – der 19-Jährige sei schon bereit, den Staffelstab der alternden Legenden Roger Federer, Rafael Nadal und Novak Djokovic zu übernehmen. Insofern: Attacke abgewehrt, gekontert, Punkt für Zverev.

Beeindruckende 13 Siege: Rafael Nadal ist der König von Paris  

Als der Reporter den Hamburger bat, den Satz zu vervollständigen, was der größte Faktor für den Erfolg im restlichen Turnier sei, nahm Zverev die Schmettervorlage bereitwillig an und sagte: "Wahrscheinlich dieser Sieg."

Der König von Paris: Auch mit seinen 35 Jahren ist Rafael Nadal noch die schwerste Hürde, die man bei den French Open bekommen kann.
Der König von Paris: Auch mit seinen 35 Jahren ist Rafael Nadal noch die schwerste Hürde, die man bei den French Open bekommen kann. © dpa

Wenn er da mal nicht die Party ohne den Hausherren plant. Der Hausherr, das ist Nadal, auf den er auf dem Court Philippe-Chatrier am Freitag (14.45 Uhr, Eurosport) trifft. Denn wenn Boris Becker in Wimbledon sein "Wohnzimmer" hatte, dann hat "König Rafa" in Paris seinen Palast: Unglaubliche 13 Mal hat er bei Roland Garros schon gewonnen. Nummer 14 könnte sein goldener Abgang werden.

Der 35-Jährige hat ja erneut Andeutungen gemacht, dass es nach Paris mit seiner großen Karriere vorbei sein könnte. Er leidet an einer chronischen Fußkrankheit, die ihn erheblich beschäftigt. In der magischen Nacht im Viertelfinale gegen Novak Djokovic war davon aber wenig zu merken.

Abschied? Nach Nadals gelungener Revanche gegen Djokovic wartet Zverev

Wie für Zverev der Sieg über Alcaraz wichtig war, so war für Nadal der Sieg über den Serben ein besonderer. Nur drei Spiele hat er in seinen nun 18 Jahren im Starterfeld überhaupt in Paris verloren (eine verletzungsbedingte Aufgabe ausgenommen): einmal gegen Robin Söderling, zweimal gegen Djokovic. Er revanchierte sich also beim Serben – und gewann das 59. und vielleicht letzte Aufeinandertreffen (Gesamtstand: 29:30)

"König Rafa" hat die Fans in Paris auf seiner Seite

Nach der glorreichen Night Session, vielleicht dem letzten Aufleuchten des Stars, sagte Nadal: "Roger, Novak und ich haben eine erstaunliche Geschichte gemeinsam geschrieben. Wir haben uns in den wichtigsten Matches duelliert – über so einen langen Zeitraum. Das macht die Angelegenheit spezieller und emotionaler."

Dazu kommt: Die "Big Three" sind, wie der Spanier sagt, "ziemlich gleichauf". Für ihn spiele es ja keine große Rolle, aber "natürlich gibt es eine Debatte darüber, wer der Spieler ist, der seine Karriere mit den meisten gewonnen Grand Slams aufhört oder wer der Beste aller Zeiten ist".

Und derzeit darf er diese Vormachtstellung für sich in Anspruch nehmen. Der Mallorquiner hat 21 Mal bei Grand Slams triumphiert, Djokovic und Federer 20 Mal. Mit einem Sieg in Paris baut er seine Führung also noch aus.

Zverevs Gold-Prüfung gegen Nadal

Nadal kann sich, wegen seiner Erfolgsgeschichte in Paris und seiner Leidensgeschichte zum Karriereende, der Unterstützung der Fans im Halbfinale sicher sein. Und auch der des Daniil Medwedew: Gewinnt Zverev das Turnier nicht, rückt der Russe trotz seines Aus im Viertelfinale auf Platz eins der Weltrangliste vor.

So oder so: Zverev rückt zumindest auf Rang zwei vor. So gut war er noch nie – doch die Chance, den ersten Saisonsieg, den ersten Grand-Slam-Sieg und Platz eins in der Weltrangliste zu erobern, ist riesig. Im zweiten Halbfinale stehen sich die Außenseiter Casper Ruud (Norwegen) und Marin Cilic (Kroatien) gegenüber.

Zverevs Gold-Prüfung steht am heutigen Freitag an, gegen König Rafa und dessen Gefolge in Nadals Palast zu Paris.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.