Zverev und Thiem liefern einen Blick in die Zukunft
Klar, die berühmte "Was-wäre-wenn"-Frage lässt sich trotz des streckenweise dramatischen Spektakels im Finale der US Open nicht komplett ausblenden.
Fakt ist nun mal: Die ganz großen Namen waren heuer nicht dabei. Rafael Nadal und Roger Federer sind gar nicht erst nach New York gereist und Novak Djokovic hat sich selbst aus dem Turnier gekegelt, indem er im Achtelfinale eine Linienrichterin abgeschossen hatte und daraufhin disqualifiziert wurde.
Wäre es also ohne das Fehlen der Superstars überhaupt zu dieser - naja, sagen wir mal "kleinen" - Wachablösung gekommen? Das kann niemand seriös einschätzen, zumal bei diesem Turnier im Schatten der Corona-Pandemie sowieso Faktoren eine Rolle gespielt haben, die nicht kalkulierbar sind.
Die "Big Three" kommen in die Jahre
Die Dauerdominanz der "Big Three" - das diesjährige US-Open-Finale war das erste Endspiel eines Grand Slams ohne die Beteiligung von Federer, Nadal und Djokovic seit 2014 - wird so oder so nicht mehr lange zu halten sein. Maestro Federer ist mit 39 Jahren längst auf
Abschiedstour. Nadal ist zwar jünger (34), hat aber mit seiner aufreibenden Spielweise über Jahre kräftig Raubbau an seinem Körper betrieben und dürfte deshalb kaum so lange wie der Schweizer durchhalten. Nur der serbische Weltranglistenerste zeigt aktuell noch keinerlei Anzeichen von Erfolgsmüdigkeit.
Vielleicht war das Finale von Alexander Zverev gegen Dominic Thiem, das trotz später Stunde immerhin über eine Million Zuschauer vor dem TV mitverfolgt haben, also ein Blick in die nahe Tennis-Zukunft. Und die schaut aus deutscher und österreichischer Sicht nicht erst seit der Nacht auf Montag gar nicht schlecht aus.