Kommentar

Zum Tod von Rosi Mittermaier (†72): Personifizierte Herzlichkeit

Der Sportchef der Abendzeitung über den Tod von Rosi Mittermaier.
Matthias Kerber
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So richtig berühmt ist man eigentlich erst, wenn ein Land einen so vereinnahmt, dass man in einer kollektiven Verbrüderungshysterie derart zum nationalen Allgemeingut erklärt wurde, dass alle bei der alleinigen Erwähnung des Vornamens wissen, wer gemeint ist.

Rosi Mittermaier: Doppelolympiasieger und Silbermedaillengewinnerin 

Das ist beim Franz (Beckenbauer, im Klammer-Land Österreich sieht man das anders) so, das ist beim Boris (Becker) so, das ist bei Steffi (Graf) und Otto (Waalkes, Rehhagel erhebt hier wiederum Einspruch) so.

Und das war bei der Rosi (Mittermaier) so. Die deutsche Wintersport-Ikone, die Gold-Rosi, war eine der herausragendsten Sportlerinnen, die Deutschland je hervorgebracht hat. Ihre Erfolge – Doppelolympiasiegerin und Silbermedaillengewinnerin 1976 in Innsbruck – sind unvergessen, sie hat die Wahrnehmung für und den Blick auf den Frauensport fast im Alleingang verändert.

Alle ihre Siege, haben sie nie verändert

Doch ihr größter Erfolg, das, was sie von so vielen Großkopferten des Sports unterschieden hat, ist, dass all ihre Siege, Medaillen und Pokale den Menschen Rosi Mittermaier nie verändert haben. Ihre Bodenständigkeit, ihre Demut, ihr Lachen, ihre Herzlichkeit hat sie nie auf dem Altar der öffentlichen Wahrnehmung geopfert.

Ehrliches Interesse am Gegenüber

Wann immer man sie und Ehemann Christian Neureuther – bei den beiden kann man nicht nur, man muss sogar von Seelenpartnern sprechen – getroffen hat, wurde man mit ungekünstelter Herzlichkeit empfangen. Man war wie ein alter Bekannter, kein störender Eindringling.

Da, wo andere einem voller Falschheit ins Gesicht gelacht haben, sie die Medien nur nutzen, benutzen und ausnutzen wollen, herrschte bei Rosi und Christian stets ungekünsteltes, ehrliches Interesse an dem Gegenüber – fern jeglicher Anbiederung.

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Die Rosi, sie war die personifizierte Herzlichkeit.

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