Zum Saisonstart: Ein bisschen Harmonie

Die Bayern-Basketballer starten in die neue Saison. Ärger gibt’s um Gavel und das liebe Geld.
von  F. Schmidt-Sommerfeld

München - Auf der ersten Pressekonferenz der Saison darf es zunächst mal durchaus harmonisch zugehen. „Wir sind, was die kommende Saison anbelangt, sehr zuversichtlich, um nicht zu sagen sehr relaxed“, eröffnete FC Bayern-Vizepräsident Rudolf Schels die Veranstaltung vor dem Saisonstart gegen Oldenburg (Freitag, 20.15 Uhr). „Die beiden Geschäftsführer und der Trainer haben bei der Kaderplanung hervorragende Arbeit geleistet haben. Aus meiner Sicht steht den Erfolgen nichts mehr im Weg.“

Geschäftsführer Marko Pesic selbst lobte die von ihm zusammengestellte Mannschaft als „charakterlich einwandfreie Truppe“. Mit Alex Renfroe, K.C. Rivers, Deon Thompson und Maximilian Kleber hat der Vizemeister vier Top-Spieler dazubekommen. Trainer Svetislav Pesic: „Unsere Hauptqualität für die nächste Saison sind die Spieler, die geblieben sind. Ich bin nicht zufrieden mit unseren Entscheidungen – ich bin sehr, sehr zufrieden. Jetzt müssen wir daraus eine Mannschaft formen, die unsere sportlichen Ziel erreichen kann.“ Mit John Bryant konnte Bayern seinen Star-Center halten, alle weiteren Spieler hatten noch Vertrag.

Als die Fragerunde eröffnet wurde, war es mit der Harmonie schnell vorbei. Beim Thema Anton Gavel, der eine für seine Verhältnisse eine schwache EM unter Bundestrainer Chris Fleming gespielt hatte, teilte Marko Pesic aus: „Im Gegensatz zu anderen Vereinen – das ist vielleicht auch unser Fehler – sind wir Chris Fleming entgegen gekommen und haben gesagt: Wenn ihr Anton Gavel braucht, geben wir ihn frei. Seht zu, dass ihr in fit bekommt.“ Rumms. Das ging gegen Meister Bamberg, von dem mit Daniel Theis, Elias Harris und Lucca Staiger gleich drei Spieler für die EM abgesagt hatten. Gavel sei schlicht nicht fit gewesen, habe sich dennoch „aufgeopfert“, die Kritik sei eine „Unverschämtheit“ wetterte Pesic.

Auch beim Thema Etat gabs ein paar warme Worte für die Konkurrenz. Berlins Geschäftsführer Marko Baldi hatte behauptet, dass Bayern inzwischen bei 15 Millionen angekommen sei. Bayern-Geschäftsführer Volker Stix konterte, seriöse Zahlen kenne nur der Gutachterausschluss der Lizenzverfahrens der Liga. „Diese Vergleiche sind von allen rein politisch motiviert, um zu sagen: Ich habe weniger als der andere, lieber Sponsor X, lieber Mäzen Y, ich brauche mehr Geld. Ich glaube, dass sich diese Vergleiche generell verbieten.“ Zahlen nannte Stix nicht, ließ nur wissen: „Der reine Spieleretat ist leicht erhöht worden, im einstelligen Prozentbereich.“

 

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