Zu wenig, zu schwach
BERLIN Rudolf Schels war zu ernüchtert, um wirklich traurig zu sein: „Berlin war einfach sehr gut. Sie waren extrem beweglich und haben exzellent verteidigt“, sagt der Vizepräsident des FC Bayern. In anderen Worten: In diesem Pokal-Halbfinale einfach eine Nummer für die Bayern, die die Partie letztendlich praktisch chancenlos mit 83:92 abgaben.
Während die Bayern im ersten Viertel zwar aufgrund des Ausfalls von Chevon Troutman und den Verletzungen von Lawrence Roberts und Jared Homan schon Probleme beim Rebound hatten, hielten sie dennoch gut mit: 22:25 stand es nach zehn Minuten, es war ein offenes Spiel vor 13 011 Zuschauern. Präsident Uli Hoeneß verfolgte das Geschehen auf dem Feld noch mit gemäßigtem Wohlwollen. „Man hat gemerkt: Die Mannschaft hat gewollt und gekämpft“, sagte Schels.
Im zweiten Viertel allerdings klappten die Bayern dann zusammen, lagen am Ende 37:51 hinten. Während Berlin frisch und taktisch klug einen Korb nach dem anderen machte, mussten die Bayern für jeden Punkt schwer ackern. Hoeneß fläzte schon grimmig in seiner Loge.
Sein Laune besserte sich nicht. Beim 49:69 lag der FC Bayern erstmals mit 20 Punkten hinten. Und zum Ende des Abschnitts mit 56:73. Weil die mitgereisten Fans der Bayern schon sonst nichts zu feiern hatten, dann bejubelten sie eben Jan Jaglas Wurf über das ganze Feld aus dem Spiel gegen Würzburg auf dem Videowürfel.
Die Körpersprache der Bayern-Spieler sagte schon zu diesem Zeitpunkt: Da geht nicht mehr viel. Schon gar nicht gegen die starken Berliner. So reichte es immerhin noch dafür, das Ergebnis ein bisschen zu verschönern – für mehr aber auch nicht: Der Endstand lautete 83:92.
Es bleibt den Bayern also nur das kleine Finale am Sonntag (12.15 Uhr) gegen die Artland Dragons. „Spiele um Platz drei machen nie Spaß“, sagte Vize Schels.