Wissenschaftlich erwiesen: So ist der optimale Ski-Tag

Ein Münchner LMU-Professor hat’s untersucht: Mindestens fünf Sonnenstunden braucht’s – und Schnee nicht nur auf der Piste. Zudem geht der Trend in Zukunft zum Skiurlaub an Ostern.
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München - Schifoan is des Leiwandste – eh kloar! Das hat sich inzwischen herumgesprochen. Zu welchen Zeiten aber macht Skifahren am meisten Spaß? Und wie genau sieht der ideale Tag auf Brettln aus?

Damit haben sich jetzt Wissenschaftler von der Münchner LMU beschäftigt und Aussagen von Skigebiets- und Bergbahnbetreibern, Hoteliers und bayerischen Tourismus-Experten ausgewertet. Die Studie von Jürgen Schmude, Geographieprofessor der Universität, erscheint demnächst im Fachmagazin „Tourism Economics.“

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Was macht einen Tag zum idealen Ski-Tag? Schmude hat herausgefunden: „An einem optimalen Ski-Tag gibt es keinen Niederschlag, die Sonne scheint mindestens fünf Stunden, und die gefühlte Temperatur liegt zwischen minus fünf und plus fünf Grad. Wichtig ist auch ein eher psychologischer Aspekt: Dass die Skipiste kein weißes Band in grüner Landschaft ist.“

Wann ist die beste Jahreszeit zum Skifahren? Die wird sich künftig spürbar verschieben – weiter in Richtung Frühjahr, des Klimawandels wegen. Am Beispiel Berchtesgadener Land simulierten die Wissenschaftler die jahreszeitliche Verteilung der optimalen Ski-Tage und konnten dabei eine klare Änderung feststellen. Schmude: „Im Augenblick liegt das Maximum der optimalen Ski-Tage im Dezember und Januar. Dies wird sich über die 2020er- bis 2030er-Jahre in Richtung Ostern verschieben. Wir haben das ,Christmas-Easter-Shift’ genannt: Es gibt dann keine weißen Weihnachten mehr, sondern die optimalen Skitage treten eher im März und April auf.“ Grund sei eine andere Niederschlagsverteilung – insgesamt gebe es weniger Niederschläge, und besonders im Dezember wird es eher regnen als schneien; dazu kommt ein späteres Auftreten von Frosttagen während der Skisaison.

Werden Skigebiete wegfallen? Ja. Für Schmude ist angesichts seiner Berechnungen klar: „Die meisten deutschen Skigebiete liegen langfristig nicht hoch genug. Wenn wir unsere Modellierungen betrachten, werden wir bis 2050 voraussichtlich noch ein bis zwei deutsche Skigebiete haben.“ Kleine, niedrig gelegenen Skigebiete würden verschwinden – und die in Österreich und der Schweiz oberhalb von 2500 Metern profitieren.

Können Schneekanonen deutsche Skigebiete retten? Nur mittelfristig. Hier führt Schmude als Beispiel das Sudelfeld bei Bayerischzell an. Dort mache die Modernisierung der Lifte und ein Ausbau der Beschneiung „noch für eine Investitionsrunde Sinn – das heißt: rund 15 Jahre“. Danach sei es vorbei: „Man muss diese 15 Jahre nutzen, um sich Gedanken zu machen, was danach kommt.“ Heitere Aussichten.

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