"Wir sind heiß auf den Titel!"

Hachings Volleyballer führen nach einem „perfekten Abend” im Finale um die deutsche Meisterschaft 1:0 gegen Berlin. Dienstagabend kann die Vorentscheidung fallen.
von  Reinhard Franke
Coach Mihai Paduretu feiert den Heimsieg zum 1:0 der Hachinger Volleyballer in den Playoffs gegen Berlin.
Coach Mihai Paduretu feiert den Heimsieg zum 1:0 der Hachinger Volleyballer in den Playoffs gegen Berlin. © sampics/Augenklick

Hachings Volleyballer führen nach einem „perfekten Abend” (Trainer Paduretu) im Finale um die deutsche Meisterschaft 1:0 gegen Berlin. Dienstagabend kann die Vorentscheidung fallen.

UNTERHACHING Die Kulisse ist dem Finale um die deutsche Meisterschaft mit Sicherheit würdig: Rund 7000 Zuschauer werden am Dienstagabend (19.30 Uhr) in der Berliner Max-Schmeling-Halle erwartet. Und sie werden, das ist in diesem Umfang in Deutschland einmalig, ein Volleyballspiel sehen: Generali Haching gegen die Berlin Volleys, Spiel zwei der Best-of-Five-Serie. „In Berlin werden wir wieder alles geben müssen. Da werden 7000 Leute gegen uns sein”, sagt Trainer Mihai Paduretu.

In Spiel eins am Samstagabend in Haching legte seine Mannschaft ein fast perfektes Spiel hin: Haching schlug Berlin überaus deutlich mit 3:0 (25:17, 25:19, 29:27) und brauchte dafür gerade einmal 84 Minuten – gegen eben das Team, das im Halbfinale noch Serienmeister Friedrichshafen ausgeschaltet hatte.
Die Euphorie hat Haching wieder gepackt – zum rechten Zeitpunkt. Nachdem in den Halbfinalspielen gegen Moers kaum mehr als 400 Zuschauer kamen, war die Arena am Samstag mit 1512 Zuschauern wieder ausverkauft „Das war genau die richtige Atmosphäre”, sagt Mihai Paduretu.

Für den Rumänen war es ein „perfekter Abend”. Tatsächlich spielte Haching fast makellos. „Es war eine super Leistung von uns. Die ersten zwei Sätze haben wir klar dominiert. Wir haben uns als Mannschaft sehr gut präsentiert, jeder hat den anderen unterstützt. Wir haben aus den Fehlern im Pokalfinale gelernt und mit viel Biss trainiert.”

Auch Kapitän Max Günthör ist begeistert: „Gerade im dritten Satz haben wir gezeigt, dass wir auch enge Sätze gewinnen können, das war sehr wichtig für uns. Ich habe von Anfang an an den Titel geglaubt und wenn wir auch in Berlin so spielen, dann bin ich da guter Dinge.”

Der psychologische Vorteil ist nach dem deutlichen Sieg nun auf Seiten der Hachinger – sie stoppten die Berliner nach zuletzt starken Spielen jäh. „Am Samstag war jedem bewusst, was auf dem Spiel steht. Das erste Duell ist entscheidend. Wenn du das gewinnst, beginnen die anderen nachzudenken”, sagt Angreifer Denis Kaliberda. „Das war ein optimaler Start. Wir können das große Ding schaffen."

Christian Dünnes, der am Samstag wie schon in der gesamten Saison verlässlich punktete, freut sich schon auf das zweite Aufeinandertreffen: „Wir haben keine Angst vor Berlin. Ich habe gute Erinnerungen an die Max-Schmeling-Halle, fahre sehr gerne da hin.”

Ein Sieg dort und Haching kann am kommenden Samstag (19.30 Uhr) zu Hause mit einem dritten Sieg die Meisterschaft feiern. Auf die Frage, ob er daran glaube, meinte Paduretu gewohnt stoisch nur: „Nächste Frage!” Er weiß, was man als Verantwortlicher pflichtgemäß antwortet: „Wir konzentrieren uns auf das nächste Spiel.”

Manager Josef Köck mahnt: „Wir müssen auf dem Boden bleiben und dürfen jetzt nicht schon von der Meisterschale träumen.” Aber auch Köck weiß, dass Haching noch nie näher am ersehnten ersten Meistertitel war als jetzt. Der überaus deutliche Sieg am Samstagabend in Unterhaching hat Selbstvertrauen und Zuversicht gegeben.

Und das strahlt auch die Mannschaft aus. „Die Jungs wissen, um was es geht. Die wollen! Wir sind heiß auf den Titel.”

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