Wintersport-Roundup: Kombinierer und Rodler in toller Form

Johannes Rydzek sorgte mit Eric Frenzel für einen Doppelsieg in der nordischen Kombination, Skispringer Severin Freund gwinnt das zweite Weltcup-Springen: Die deutschen Wintersportler überzeugen zum Auftakt der Saison.
von  sid
Johannes Rydzek: "Dass es so perfekt läuft, damit hätte ich nicht gerechnet. Ich habe einfach meinen Stärken vertraut und das umgesetzt, was ich mir im Training erarbeitet habe."
Johannes Rydzek: "Dass es so perfekt läuft, damit hätte ich nicht gerechnet. Ich habe einfach meinen Stärken vertraut und das umgesetzt, was ich mir im Training erarbeitet habe." © dpa

NORDISCHE KOMBINATION
Weltmeister Johannes Rydzek ist ein Traumstart in den WM-Winter der nordischen Kombinierer gelungen. Der 24-Jährige aus Oberstdorf feierte im finnischen Kuusamo gemeinsam mit Olympiasieger Eric Frenzel (Oberwiesenthal) einen deutschen Doppelsieg. Dritter wurde der Norweger Jörgen Graabak. "Dass es so perfekt läuft, damit habe ich nicht gerechnet. Ich habe einfach meinen Stärken vertraut und das umgesetzt, was ich mir im Training erarbeitet habe", sagte Rydzek, der zu Wochenbeginn noch von einem Magen-Darm-Infekt geplagt worden war. Letztmals gewonnen hatte der Allgäuer am 23. Februar in Kuopio, fünf seiner jetzt sieben Siege hat er somit in Finnland gefeiert.

SKISPRINGEN:
Severin Freund hat überraschend das zweite Weltcup-Skispringen des WM-Winters gewonnen. Der Weltmeister aus Rastbüchl feierte im finnischen Kuusamo trotz langer Verletzungspause den 22. Sieg seiner Karriere. Einen Tag nach seinem zweiten Platz an gleicher Stelle schlüpfte der 28-Jährige zudem in das Gelbe Trikot des Führenden im Gesamtweltcup. "Diesen Sieg nehme ich wahnsinnig gerne mit. Glauben kann ich das noch nicht so ganz", sagte Freund im ZDF. Für den ehemaligen Skiflug-Weltmeister war es der erste Sieg seit dem Erfolg beim Tournee-Springen in Oberstdorf im vergangenen Dezember. Bundestrainer Werner Schuster lobte: "Er hat eine hohe Qualität gebraucht, die hat er gezeigt. Hut ab, ich gratuliere."

RODELN
Die deutschen Rodler sind mit zwei Dreifach-Erfolgen herausragend in die neue Weltcup-Saison gestartet. Im sauerländischen Winterberg gewann zunächst Olympiasiegerin Natalie Geisenberger (Miesbach) das Rennen der Frauen mit gut vier Zehntelsekunden Vorsprung deutlich vor ihrer Dauerrivalin Tatjana Hüfner (Blankenburg). Dritte wurde Dajana Eitberger vom RC Ilmenau. Bei den Doppelsitzern mussten sich die Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) überraschend gleich zwei nationalen Konkurrenten geschlagen geben. Toni Eggert/Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl) gewannen mit zwei Bahnrekorden, das Winterberger Duo Robin Geueke/David Gamm holte den ganz starken zweiten Platz. "Das war eine sehr starke Leistung", sagte Bundestrainer Norbert Loch.

SKILANGLAUF
Die Schwedin Stina Nilsson und der Norweger Paal Golberg haben beim Weltcup-Auftakt der Skilangläufer die ersten Siege des WM-Winters geholt. Die beiden Skandinavier gewannen im finnischen Kuusamo den Klassik-Sprint und eroberten das Gelbe Trikot der Führenden im Gesamtweltcup. Für einen deutschen Lichtblick am Polarkreis sorgte Sandra Ringwald als Zwölfte. Rekordweltmeisterin Marit Björgen (36) aus Norwegen musste sich nach 622 Tagen Babypause mit Rang zehn begnügen. "Es waren heute bei dem starken Schneefall schwierige, aber faire Bedingungen", sagte DSV-Trainer Torstein Drivenes im ZDF.

EISKUNSTLAUF
Die Paarläufer Mari Vartmann und Ruben Blommaert (Düsseldorf/Oberstdorf) sind bei der zur Grand-Prix-Serie zählenden NHK-Trophy im japanischen Sapporo in der Kür vom vierten auf den fünften Platz zurückgefallen. Das Duo bot die zweitschwächste Vorstellung aller Teilnehmer und wurde noch von den US-Amerikanern Tarah Kayne/Danny O'Shea überholt. Nach Platz sieben vor einer Woche beim Cup of China in Peking hatten die deutschen Vize-Meister schon vor dem Auftritt in der Olympiastadt von 1972 keine Chance mehr, sich für das Grand-Prix-Finale Anfang Dezember in Marseille zu qualifizieren.

SKI ALPIN:
Für Skirennläufer Benedikt Staubitzer ist die Weltcup-Saison frühzeitig vorbei. Der Riesenslalomspezialist aus Mittenwald musste sich nach einem Bandscheibenvorfall einer Rückenoperation unterziehen und kann in diesem Winter nicht mehr an den Start gehen. "Der Rücken hat mir bereits in der Vorbereitung immer wieder Schwierigkeiten bereitet. Beim Konditionstraining am Freitag spürte ich dann Schmerzen und motorische Ausfälle im rechten Bein", sagte der 25-Jährige. Eine MRT-Untersuchung erbrachte die Diagnose.

BIATHLON
Umsteigerin Denise Herrmann (Oberwiesenthal) muss auf das zweite internationale Biathlon-Rennen ihrer Karriere warten. Aufgrund starker Windböen wurde das für Samstag angesetzte Sprintrennen beim zweitklassigen IBU-Cup im norwegischen Beitostölen auf Sonntag (13.00 Uhr) verlegt. Die 27-jährige Herrmann hatte am Vortag den ersten Sprint über 7,5 km dank einer überragenden Laufleistung trotz sechs Schießfehlern sensationell gewonnen.

SNOWBOARD
Nadja Flemming hat bei der Generalprobe für die Olympischen Winterspiele 2018 im Big Air im südkoreanischen Alpensia den 17. Platz belegt. Die 20-Jährige aus Röhrmoos kam bei ihrer Weltcup-Premiere auf 52,75 Punkte. Der Sieg ging an die Österreicherin Anna Gasser. Bei den Männern landete Maximilian Preissinger (Starnberg) mit 81 Punkten auf dem 20. Rang.

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