Kolumne

Wie ein Märchen: Ich bin Europameisterin!

Die Biathletin Lisa Maria Spark ist Teil des Kolumnisten-Teams der Abendzeitung.
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Die Biathletin Lisa Maria Spark ist Teil des Kolumnisten-Teams der Abendzeitung.
Die Biathletin Lisa Maria Spark ist Teil des Kolumnisten-Teams der Abendzeitung. © Foto: imago/Sven Simon

Ich mache die Augen auf und schaue sofort zum Fenster. Da hängen sie ja noch, eine goldene und eine bronzene Medaille und reflektieren die ersten Sonnenstrahlen des Tages ins Hotelzimmer. Also, doch kein Traum! Meine Mannschaftskameradin Selina Grotian und ich sind gegenwärtig das wohl erfolgreichste Doppelzimmer dieser EM. Im Einzel, der zum Auftakt der Wettbewerbe über 15 km veranstaltet wurde, konnte Selina den dritten Platz belegen und ich durfte nach einem anstrengenden Rennen die Goldene entgegennehmen. Ich konnte und kann es nicht fassen, aber ich bin Europameisterin geworden und das in einem starken Teilnehmerfeld, in das viele Nationen Weltcupteilnehmerinnen entsendet hatten - wow!

"Es ist wie ein Märchen und ich kann sagen, dass es sich richtig gut anfühlt"

Es ist wie ein Märchen und ich kann sagen, dass es sich richtig gut anfühlt. Aber vor dem Lohn hatten die Götter auch hier wieder den Schweiß gesetzt. Vier Schießeinlagen und eine selektive Strecke galt es zu bewältigen. Im Gegensatz zum letzten IBU-Cup in Pokljuka mussten wir diesmal 2,5 km länger laufen. Beflügelt von den Ergebnissen in Slowenien bin ich das Rennen motiviert und konzentriert angegangen. Aufgeregt war ich nicht, sondern mit Gelassenheit bin ich den ersten Liegendanschlag angegangen. Fünf Schuss, fünf Treffer - das begann gut.

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Wieder habe ich es während des Rennens geschafft, das Laufen mental vom Schießen abzugrenzen, was sich dann auch auf das zweite und dritte Schießen auswirkte: kein Fehlschuss. Ich habe in mich reingehört - die Beine stimmten. Letzter Anschlag stehend. Aufkommendes Grübeln à la "Was ist, wenn ich die letzten Scheiben auch noch alle erwische?" wurde meinerseits im Keim erstickt. Anschlag, Atmen, Atmen, Einhalten, Schuss, Treffer. Alle Scheiben fielen. Im Ziel erst die Erschöpfung, dann die Freude, die sich zum lautesten Jubelschrei aller Zeiten verdichtete.

Gerundet wurde dann mein Biathlonmärchen durch Selinas Bronze. Jetzt hatten die jüngsten Teilnehmerinnen der deutschen Mannschaft fette Beute gemacht!

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