Werth nicht bei den Olympischen Spielen dabei?

Die fünfmalige Dressur-Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg) verzichtet im Doping-Fall um ihren zehn Jahre alten Wallach Whisper auf die Öffnung der B-Probe und bleibt weiterhin für alle Turniere suspendiert.
von  Abendzeitung
Zum heulen: Dressur-Olympiasiegerin Isabell Werth, deren Pferd Whisper positiv auf Dopingmittel getestet wurde.
Zum heulen: Dressur-Olympiasiegerin Isabell Werth, deren Pferd Whisper positiv auf Dopingmittel getestet wurde. © dpa

REINBERG - Die fünfmalige Dressur-Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg) verzichtet im Doping-Fall um ihren zehn Jahre alten Wallach Whisper auf die Öffnung der B-Probe und bleibt weiterhin für alle Turniere suspendiert.

Das ist das Ergebnis der Telefonkonferenz mit dem Weltverband FEI, bei der Werth und ihr Anwalt Ulf Walz am Donnerstag zu den Doping-Vorwürfen Stellung nahmen. Werth räumte bei der Anhörung ein, dass es bei der Medikamentengabe an ihr Pferd Whisper offensichtlich Fehler gegeben habe. Der behandelnde Tierarzt habe sich bei der Absetzung des Mittels „schlichtweg vertan“, sagte Walz der Rheinischen Post.

Durch den Verzicht auf die Öffnung der B-Probe kann das Hauptverfahren gegen die Doppel-Weltmeisterin wohl schon in der kommenden Woche eröffnet werden. Alles läuft nun auf eine Verurteilung wegen Dopings hinaus. Das würde bedeuten, dass Werth eine Sperre bis zu zwei Jahren erhalten würde und auch an den Olympischen Spiele 2012 in London nicht teilnehmen dürfte.

Werths zehn Jahre alter Wallach war beim Pfingstturnier in Wiesbaden am 30. Mai positiv auf das verbotene Beruhigungsmittel Fluphenazin getestet worden. Werth hatte in der Anhörung am Donnerstag auf eine Liste des US-Verbandes verwiesen, in der nach der Behandlung eines Pferdes mit dem Fluphenazin-haltigen Modecate für den Abbau ein Zeitraum von 90 Tagen bis zum Wiedereinsatz des Pferdes empfohlen werde.

Tatsächlich sei ihr Pferd bereits nach zwölf Tagen einsatzbereit gemeldet worden. Werth hatte von dem Tierarzt Hans Stihl den Hinweis erhalten, dass das Mittel in sechs Tagen abgebaut sei. „Da muss sie jetzt durch“, sagt ihr Anwalt Walz und fügte hinzu: „Es ist ein Elend, wenn man für den Fehler eines Fremden den Kopf hinhalten muss. Doch sportpolitisch halte ich es für richtig.“

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