Werder deklassiert Paderborn - SCP fast sicher abgestiegen

Das war es wohl endgültig für Paderborn: Auch wenn der Abstieg nach der Niederlage gegen Bremen rechnerisch noch nicht feststeht, können die Ostwestfalen mit der kommenden Saison in der 2. Bundesliga planen. Bremen präsentiert sich beim klaren Sieg ganz stark.
dpa |
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Davy Klaassen war der überragende Mann beim Bremer Sieg in Paderborn.
Friedemann Vogel/EPA/Pool/dpa/dpa Davy Klaassen war der überragende Mann beim Bremer Sieg in Paderborn.

Paderborn - Den sechsten euphorischen Torjubel gab es bei Werder Bremen nach dem Abpfiff. "Jaaaa", schallte es laut vom Paderborner Rasen, als die Kunde vom Last-Minute-Sieg Borussia Dortmunds bei Fortuna Düsseldorf auf den Platz drang.

Mit einer Tore-Show im Abstiegskampf-Duell beim SC Paderborn hatten die Bremer zuvor die Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga eindrucksvoll genährt und die Ostwestfalen ganz nah an die Zweitklassigkeit gebracht. Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt besiegte den Tabellenletzten hochverdient mit 5:1 (3:0). Weil auch Düsseldorf durch Erling Haalands Treffer in der fünften Minute der Nachspielzeit verlor, hat Werder nun genauso viele Punkte wie die Fortuna auf dem Relegationsrang.

"Natürlich freuen wir uns da enorm drüber", sagte Bremens Doppel-Torschütze Davy Klaassen zur Düsseldorfer Niederlage und lächelte. Dass die Hoffnung bei Werder wieder zunahm, lag aber vor allem an der eigenen Leistung. "Wir haben heute einen sehr entschlossenen Auftritt hingelegt", sagte Kohfeldt. "Das war der Schlüssel."

Durch ihren dritten Auswärtssieg hintereinander besiegelten die Bremer den direkten Wiederabstieg des SCP zwar noch nicht endgültig, doch bei acht Punkten Rückstand auf Platz 16 und noch drei ausstehenden Spielen sind die Paderborner Chancen auf den Verbleib in der Erstklassigkeit nur noch theoretischer Natur.

"Wir haben als Team nicht funktioniert in der ersten Halbzeit. Da hat jeder sein eigenes Ding gemacht. Dann läufst du so auch hinter Bremen hinterher", sagte Kapitän Christian Strohdiek bei Sky. Sein Coach Steffen Baumgart wurde noch deutlicher. "Ich bin maßlos enttäuscht darüber, dass wir es nicht geschafft haben, annähernd an die Leistungen anzuknüpfen, die uns über weite Strecken der Saison ausgezeichnet haben", sagte der 48-Jährige. Zu den Chancen auf den Erhalt der Liga, meinte Baumgart: "Wir waren vorher in einer schwierigen Situation und jetzt ist die Situation - auch wenn es rechnerisch noch möglich ist - ganz weit weg von uns."

Leistungsmäßig weit weg war für die Paderborner am Samstag auch Werder. Der ganz starke Klaassen (20. Minute/39.), Yuya Osako (34.), Maximilian Eggestein (59.) und Niclas Füllkrug (90.+2) bei seinem Comeback nach einem Kreuzbandriss und fast neun Monaten Zwangspause erzielten die Treffer für die ungewohnt torgefährlichen Norddeutschen. Abdelhamid Sabiri traf für den SCP (66.).

Von Anfang an entwickelte sich eine hitzige Partie, in der sich die Bremer früh Vorteile erspielten. Angefeuert von den enthusiastischen Einwechselspielern und Betreuern auf der ansonsten leeren Tribüne bauten die Gäste Druck auf und hatten in der 19. Minute die Riesenchance zur Führung. Der wiedergenesene Milot Rashica scheiterte mit seinem Handelfmeter aber an SCP-Keeper Leopold Zingerle.

Das brachte Werder jedoch nicht aus dem Konzept. Schon eine Minute nach dem Strafstoß traf Klaassen nach einer Flanke mit einem stark platzierten Kopfball zum 1:0. Und Bremen legte nach: Zingerle konnte einen Schuss von Joshua Sargent nicht weit genug abwehren, und Osako hatte aus sieben Metern keine Mühe, den Ball über die Linie zu schieben. Der wie immer an der Seitenlinie sehr engagierte Kohfeldt ballte die Hand zur Faust und wurde fünf Minuten später noch euphorischer: Nach dem 3:0 durch eine sehenswerte Direktabnahme Klaassens schien die ganze Anspannung der letzten Tage mit einem lauten Jubelschrei aus dem 37-Jährigen herauszubrechen.

Die Paderborner, bei denen Mittelfeldspieler Klaus Gjasula nach einem Foul an Sargent seine 17. Gelbe Karte in dieser Saison sah und damit nun der alleinige Rekordhalter der Bundesliga ist, konnten ihre schnellen Offensivspieler gegen die aggressiven Bremer kaum in Szene setzen. Bremens Torwart Jirí Pavlenka musste in der 50. Minute gegen den heranstürmenden Sven Michel erstmals ernsthaft eingreifen.

Der SCP wurde etwas besser, doch das nächste Tor erzielte Werder. Eggestein verwertete einen Abpraller zum 4:0. Die Gastgeber kämpften zwar weiter, doch es reichte nur noch zum Ehrentreffer durch den eingewechselten Sabiri, ehe Füllkrug den bei Werder ausgelassen bejubelten Schlusspunkt setzte.

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