Wenns so weitergeht - Schumi bald nur noch Wasserträger?

Mercedes-Pilot Michael Schumacher hofft in Kanada auf Punkte – sonst droht die Degradierung
von  Abendzeitung

MONTREAL Wenn die DFB-Kicker am Samstag mit dem Spiel gegen Portugal in die Euro starten (20.45 Uhr, ARD live), wird Michael Schumacher im fernen Kanada seinem Kumpel Lukas Podolski die Daumen drücken. Die Qualifikation zum großen Preis von Kanada in Montreal (So., 20 Uhr, RTL und Sky live) wird um 20 Uhr vorbei sein. „Die Jungs sind gut drauf, das habe ich ja in Monaco mit eigenen Augen sehen können. Die kriegen das schon hin, die kommen ins Finale”, schrieb der Rekordweltmeister auf seiner Webseite.

Und natürlich würde Schumacher am Samstag seinen Coup von Monaco vor zwei Wochen am liebsten wiederholen. An der Cote d’Azur holte der Rekordweltmeister seine erste Pole Position seiner zweiten Karriere.

In Kanada peilt er nun sogar den ersten Sieg an. Sechs verschiende Piloten haben in den bisherigen sechs Saisonrennen gewonnen. Wenn die Serie hält, werden Schumacher – und auch Lewis Hamilton (McLaren) und Kimi Räikkönen (Lotus) durchaus Chancen auf den Sieg eingeräumt.

Ein Erfolgserlebnis, wenn schon nicht der Sieg, wäre langsam auch dringend nötig. Zwei Punkte hat er bisher nur geholt – und nun wird er auch noch mehr in die Helferrolle gedrängt. Sein Teamkollege Nico Rosberg hat mit 59 Punkten nur 27 Zähler weniger geholt als der aktuell Führende Fernando Alonso. „Wir haben zwei erfahrene Piloten, die wissen, dass die Formel 1 ein Mannschaftssport ist. Sie wissen und verstehen, wann und wie sie im Interesse des Teams handeln müssen”, sagt Teamchef Ross Brawn. Was nichts weniger heißt als, dass Schumacher bald zur Nummer 2 im Team degradiert werden könnte – eine Rolle, die er in seiner Karriere noch nie hatte. Früher waren seine Teamkollegen ja immer seine Wasserträger.

Bei Mercedes scheint man dennoch zu hoffen, dass Schumacher auch nächste Saison noch dabei ist und die Vertragsklausel zieht, die den Kontrakt um ein weiteres Jahr verlängern würde. „Michael ist ein großartiger Fahrer, trägt viel zur Weiterentwicklung des Teams bei und ist eine Ikone des Motorsports”, sagte Brawn. Auch über eine Alternative habe man sich noch keine konkreten Gedanken gemacht. „Bevor wir über andere Fahrer nachdenken, wollen wir mit Michael über seine Zukunft entschieden haben. Wir haben keinen richtigen Plan B”, sagte Brawn der „Sport Bild”. 

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