Wenn nur der Schorsch schimpft

Rodler Felix Loch startet am Samstag in die neue Weltcup-Saison. Derzeit werkelt er mit Mentor Georg Hackl an einem neuen Schlitten – und will Armin Zöggeler endlich im Weltcup schlagen.
von  Abendzeitung
Felix Loch am Start in der Saison 2010/11.
Felix Loch am Start in der Saison 2010/11. © dpa

Rodler Felix Loch startet am Samstag in die neue Weltcup-Saison. Derzeit werkelt er mit Mentor Georg Hackl an einem neuen Schlitten – und will Armin Zöggeler endlich im Weltcup schlagen

MÜNCHEN Der Olympiasieger steht nicht gerne im Rampenlicht. Aber Felix Loch kommt kaum drum herum: Der Rennrodler ist einer der erfolgreichsten deutschen Sportler seiner Generation. In der am Samstag beginnenden neuen Saison will der 22-Jährige wieder an die Weltspitze fahren und den 15 Jahre älteren Titelverteidiger Armin Zöggeler schlagen. Dabei sollen ihm ein neuer Schlitten, Mentor Georg Hackl und ein selbst auferlegtes Facebook-Verbot helfen.


In seiner bisherigen Karriere hat Loch vom deutschen Meistertitel über die Weltmeisterschaft bis zu Olympiagold fast alles gewonnen. Nur der Gesamtsieg im Weltcup fehlt ihm noch – zuletzt holte der italienische Rekord-Rodler Armin Zöggeler diesen Titel zum sechsten Mal nacheinander. Lochs naheliegendes Ziel: „Ich will in diesem Winter ganz vorne dabei sein.”
Das gilt für den am Samstag im österreichischen Igls beginnenden Weltcup, und natürlich auch für die im Februar startende Heim-WM im sächsischen Altenberg, bei der sich der Doppelweltmeister von 2008 und 2009 gute Chancen gegen Titelverteidiger Zöggeler ausrechnet.


In dieser Saison macht ihm unter anderem sein neuer Schlitten Hoffnung auf ein erfolgreiches Abschneiden. „Er lässt sich schöner fahren und ist vom Gefühl her schneller”, sagt Loch. Bis die richtige Feineinstellung gefunden ist, will er aber noch mit dem alten starten. Dass sein Vater Norbert Loch gleichzeitig der Bundestrainer ist und ihn auch mal für seine Trainingsleistungen kritisiert, stört ihn nicht. Denn er muss von anderer Seite noch härtere Kritik einstecken: „Georg Hackl regt sich mehr auf und schimpft meistens, wenn es bei mir im Training mal wieder nicht läuft”, sagt Felix Loch. Bereits mit drei Jahren schaute er Rodel-Legende Hackl beim Werkeln am Schlitten zu. Jetzt schaut der 45-jährige ihm zu – und berät ihn als Trainer.


Bei einer Entscheidung hat Loch allerdings keinen Rat gebraucht : „Keine sozialen Netzwerke mehr”, sagt er. Dafür habe er keine Zeit: „Wer etwas von mir will, kann mich anrufen.” Nach seiner Goldmedaille im Einsitzer bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver ist sein Nachrichteneingang auf Facebook jeden Tag übergelaufen. Inzwischen hat er aufgegeben, jede Anfrage beantworten zu wollen – und sein Profil gelöscht.

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