Was nun, Herr Bach? IOC-Präsident schweigt zu Olympia-Aus

Thomas Bach schweigt. In der Heimat ist gerade die Bewerbung für Olympische Spiele 2024 krachend gescheitert, und der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees sagt - nichts. Das Hamburger "Nein" steht auch in Zusammenhang mit seinen Reformplänen.
von  SID
Das Hamburger "Nein" zu Olympia kann auch als Misstrauensvotum für IOC-Präsident Thomas Bach und seine Reformpläne gewertet werden.
Das Hamburger "Nein" zu Olympia kann auch als Misstrauensvotum für IOC-Präsident Thomas Bach und seine Reformpläne gewertet werden. © dpa

Thomas Bach schweigt. In der Heimat ist gerade die Bewerbung für Olympische Spiele 2024 krachend gescheitert, und der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees sagt - nichts. Das Hamburger "Nein" steht auch in Zusammenhang mit seinen Reformplänen.

Hamburg - Dem deutschen IOC-Präsidenten Thomas Bach kann das Nein der Hamburger zu der gigantischen Ringe-Party nicht gefallen. Was nun, Herr Bach?

Die Entscheidung der Hansestädter ist auch ein Misstrauensvotum über Bachs angestrebte Reformagenda 2020. Kleiner, bescheidener sollen die Spiele unter seiner Regentschaft werden, doch nehmen ihm das die Bürger wirklich ab? Hamburg gibt nur einen weiteren Hinweis darauf, dass immer mehr Menschen in freien Demokratien das Mega-Event Olympische Spiele nicht in ihrer Stadt haben wollen.

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Schon zuletzt in München und Oslo für Winter-Olympia 2022, jetzt in Boston und Hamburg war der Rückhalt der Bevölkerung nicht gegeben. Bei den verbliebenen Kandidatenstädten für 2024 - Los Angeles, Paris, Rom und Budapest - wird es kein öffentliches Referendum geben.

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Natürlich spielten die Rahmenbedingungen - Terror-Attacken, Korruptions-Affäre, Doping-Skandale - den Hamburger Machern nicht gerade in die Karten. Die Gründe für das Nein Hamburgs aber allein darin zu suchen, greift sicherlich zu kurz. Viele nehmen das IOC immer noch als halbseidene und prunksüchtige Clique alter Männer wahr. Schafft es Bach nicht, seine Agenda 2020 nachvollziehbar mit Leben zu füllen, wird die Absage Hamburgs nicht die letzte gewesen sein.

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