Was kommt nach Maria?
Fragen über Fragen: Nach dem Karriereende von Maria Höfl-Riesch sorgt sich der Deutsche Skiverband um seine Zukunft.
München - Während sich bei Maria Höfl-Riesch Tränen der Trauer mit Tränen der Erleichterung mischten, war die Gemütslage beim Deutschen Skiverband eindeutig.
„Das ist schon ein Verlust“, sagt Alpindirektor Wolfgang Maier. „Wir haben sehr viel Substanz verloren, sowohl in den technischen als auch in den Speed-Disziplinen.“ Ergebnisse, wie sie Höfl-Riesch in den vergangenen Jahren geliefert hat, mit Olympiasiegen und WM-Medaillen, dürften in nächster Zeit nur schwer möglich sein.
Noch ist ein gewisses Potenzial vorhanden. Bei den Frauen zeigte allen voran Viktoria Rebensburg mit ihrem dritten Platz bei den Olympischen Spielen im Riesenslalom ihr Können.
Lena Dürr entwickelte sich von der allseits gelobten Nachwuchshoffnung zum Sorgenkind. Christina Geiger stagniert in ihrer Entwicklung. Veronique Hronek und Gina Stechert fehlten nahezu die komplette Saison verletzt. Und Höfl-Rieschs Schwester Susanne? Sie ist nach langer Verletzungspause noch weit vom alten Niveau entfernt.
Bei den Männern geben Felix Neureuther, Fritz Dopfer und der junge Stefan Luitz Grund zur Hoffnung. Vor allem auf Neureuther, der mit „einem brutalen Masterplan“ in die neue Saison gehen will, wird der Druck aber weiter steigen.
Die Zukunft ist mehr als ungewiss, Maier plant deshalb einen umfassenden „Reset“, einen Neustart. Nicht nur im Damen-Team, aber vor allem dort.
Herren-Cheftrainer Karlheinz Waibel wechselt auf die Stelle des wissenschaftlichen Koordinators im Verband, er ist dann auch für Biathlon, Skispringen und Langlauf zuständig.
Bei seinem Pendant Thomas Stauffer ist noch offen, wie es weitergeht. Der Schweizer sieht seine Zukunft im DSV, doch die Signale aus dem Verband gehen in eine andere Richtung – es wird wohl einen Wechsel geben.
Klar ist: Höfl-Riesch reißt eine Lücke, die die deutschen Skifahrer so schnell nicht schließen werden. „Manchmal muss man Geduld haben“, sagt die 29-Jährige. Sie werde dem DSV die Daumen drücken. Na immerhin.