Vorsicht, Crash-Gefahr! Fährt Ferrari unfair?
Sorgen um Lewis Hamilton vor dem Saisonfinale am Sonntag in Sao Paulo um 19 Uhr: Ein Unfall könnte die WM entscheiden – zu Felipe Massas Gunsten.
MÜNCHEN Norbert Haug hat schon einige Saisonfinals erlebt in der Formel 1. Der Mercedes-Motorsportchef weiß also, was alles passieren kann, wenn die Vollgashelden auf die Zielgerade der Saison rasen und die Anspannung der Fahrer bis auf die Tribünen spürbar ist. Kein Wunder, dass Haug in diesen Tagen, obwohl sein Pilot Lewis Hamilton sieben Punkte Vorsprung auf Felipe Massa hat, etwas düster klingt. „Das wird kein Spaziergang“, sagt er. Jetzt gehe es schließlich nicht nur um „unseren Speed, die Zuverlässigkeit und die Cleverness bei Team und Fahrern“, sondern eben auch um „die Vermeidung von Crashs“.
Es wäre ja nicht das erste Mal, dass die WM durch einen provozierten Unfall entschieden wird. Michael Schumacher etwa gewann 1994 seinen ersten Titel erst, nachdem er seinen Rivalen Damon Hill ins Auto gefahren war.
Natürlich fürchtet Haug ein bisschen, dass Massa am Sonntag etwas ähnliches probieren könnte wie einst sein Vorbild Schumi. Und nicht nur er: „Die Leute werden es nicht mögen, wenn ich es ausspreche, aber sollte Massa versuchen, Hamilton aus dem Weg zu räumen, wie er es in Japan getan hat, um ihm so den Titel zu entreißen, muss Lewis darauf vorbereitet sein“, warnte auch Ex-Teamchef Eddie Jordan im „Daily Express“. Und weiter: „Sollte dies passieren, muss Lewis seinen Wagen in Massa lenken, um sicherzustellen, dass dieser das Rennen auch nicht beendet."
Dann wäre Hamilton Weltmeister – und würde einen Platz finden in der Chronik der irrsten Finale.
fil, pgh