Vor dem Start der DTM-Saison: Timo Glock im AZ-Interview

Am Wochenende startet die DTM- Saison. In der AZ spricht BMW-Pilot Timo Glock über die Spannung in der Serie, seinen Nebenjob - und den Ausstieg von Mercedes: "Die werden nochmal richtig Gas geben."
Interview: Johannes Schnabl |
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Timo Glock im Gespräch mit AZ-Redakteur Johannes Schnabl: "Jetzt hoffen wir, dass wir gegenüber der Konkurrenz gut aufgestellt sind."
dpa/AZ Timo Glock im Gespräch mit AZ-Redakteur Johannes Schnabl: "Jetzt hoffen wir, dass wir gegenüber der Konkurrenz gut aufgestellt sind."

Timo Glock (36) geht mit BMW in seine sechste DTM-Saison. Davor fuhr der Hesse 91 Rennen in der Formel 1.

AZ: Herr Glock, die DTM startet in eine spannende Saison, auch weil der Ausstieg von Mercedes bevorsteht. Mit welchem Gefühl gehen Sie in Hockenheim an den Start?
TIMO GLOCK: Die Zukunft der Serie kann ich ohnehin nicht beeinflussen, daher versuche ich das auszublenden. Ich konzentriere mich auf das, was ich beeinflussen kann, das war zum Beispiel meine Vorbereitung. Und ich finde, die ist ganz gut gelaufen, jetzt hoffen wir, dass wir gegenüber der Konkurrenz gut aufgestellt sind.

Sie haben sich mit etwas Anlaufzeit in den vergangenen Jahren gesteigert, fuhren in der Vorsaison ihr bestes Gesamtergebnis in fünf Jahren DTM ein (Platz fünf). Was erwarten Sie in diesem Jahr? Ist noch mehr drin?
Prognosen sind in der DTM immer sehr schwierig. Ob es für mich jetzt so positiv weitergeht oder vielleicht sogar noch besser wird, werden wir im Laufe der Saison sehen. Die Fahrerdichte in dieser Serie ist so unglaublich hoch, ist vielleicht sogar noch stärker geworden. Fast jeder kann hier um den Titel mitfahren. Aber ich fühle mich auch sehr gut.

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Glock über Mercedes: "Die werden nochmal alles raushauen"  

Bei den Testfahrten wussten die BMW zumindest schon zu überzeugen. Ihr Markenkollege Bruno Spengler setzte die Topzeit. Es scheint so, dass BMW besser abschneidet als im Vorjahr.
Das kann man so nicht sagen. Bei einer Runde kommt es auf andere Faktoren an als über die gesamte Renndistanz. Und da hatten wir in der Vergangenheit eben ein paar kleine Probleme. Ich bin mir noch nicht so sicher, ob wir die wirklich hinter uns lassen konnten. Auf einer Runde sind wir schonmal sehr schnell, sehr gut. Über ein ganzes Rennen rechne ich aber mit sehr starker Konkurrenz.

Gerade Mercedes ist in deren letzter Saison schwer einzuschätzen. Glauben Sie, dass die Sterne nochmal voll angreifen oder bereits Kapazitäten abziehen?
Die werden nochmal alles raushauen. Die Autos in der DTM sind ja sowieso sehr ähnlich, von daher erwarte ich da keine großen Nachteile für Mercedes. Und ihr Fahrerkader ist natürlich sehr stark. Sie haben ja nun auch Pascal Wehrlein aus der Formel 1 geholt. Von daher muss man sie schon auf der Rechnung haben.

Glock erwartet spannenden Titelkampf in der Formel 1

Auf Sie warten zehn Rennwochenenden, 20 Rennen. Und trotzdem arbeiten Sie nebenbei noch als TV-Experte für die Formel 1. Da kommen einige Kilometer zusammen, oder?
Das wird eine Herausforderung. In diesem Jahr sind es zehn Formel-1-Rennen, die ich begleiten werde. Da wird der Kalender ordentlich voll. Aber die anderen Jungs sind ja auch viel unterwegs und fahren noch Rennen in anderen Serien, ich bin also nicht der einzige, der viele Kilometer macht. Trotzdem wird es hart, wenn man gerade erst nach Hause kommt zur Familie und zwei Tage darauf gleich wieder wegmuss zum nächsten Rennen. Aber ich Freude mich auf die Aufgabe als Kommentator. Wir haben bei RTL ein tolles Team. Schauen wir mal, wie wir alles hinbekommen. (lacht)

Sie fuhren selbst lange in der Formel 1. Was macht denn mehr Spaß? Die Königsklasse oder die DTM?
Die letzten Jahre bin ich ja nicht mehr Formel 1 gefahren, ich weiß also nicht, wie sich die neuen Turbomotoren anfühlen. Aber die aktuellen Piloten sagen, dass es sehr viel Spaß macht. Grundsätzlich kann man die beiden Serien nicht vergleichen, weil es unterschiedliche Konzepte sind. Die Boliden in der Formel 1 sind natürlich unglaublich schnell, aber die DTM-Autos sind sehr anspruchsvoll zu fahren, nicht umsonst tun sich viele Formel-1-Piloten bei uns sehr schwer.

So wie Sie, als Sie 2013 in die DTM wechselten. Welchen aktuellen Formel-1-Piloten würden Sie denn jetzt gerne in einem Tourenwagen sehen?
Da gibt es einige. Sebastian Vettel wäre interessant, eben alle Topleute: Lewis Hamilton, Fernando Alonso, Max Verstappen ... Das wäre eine schöne Sache.

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Wie würden die sich denn anstellen?
Ich glaube schon, dass sie vorne mitfahren könnten. Aber sie werden Zeit brauchen, das Auto zu verstehen, das ist schon eine andere Herangehensweise.

Wenn wir den Experten schon vor uns haben, wer holt den Titel in der Formel 1. Vettel? Er und Ferrari haben auf jeden Fall gute Chancen, sie sind auf Augenhöhe und werden auf manchen Strecken ihre Vorteile haben. Der Titelkampf wird jedenfalls spannend bis zum Schluss.

So wie in der DTM?
Ganz genau.

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