Vonn muss beim Riesenslalom passen
VAL D'ISERE - Auch Blitz-OP kann Start nicht retten. Die Verletzung am Daumen hat sie sich beim Öffnen einer Champagnerflasche zugezogen.
Für die Amerikanerin Lindsey Vonn ist die Chance auf eine Medaille im WM-Riesenslalom wegen einer Party- Verletzung geplatzt, Titelverteidigerin Nicole Hosp aus Österreich kann nach überstandener Knieverletzung an den Start gehen. Wie der US-Skiverband am Mittwoch mitteilte, kann die 24 Jahre alte Doppel- Weltmeisterin Vonn an diesem Donnerstag (10.00/13.30 Uhr) nicht am Riesentorlauf im französischen Val d'Isère teilnehmen. Ein Einsatz am Samstag, wenn Maria Riesch im Slalom ihre größte Medaillenchance hat, ist zumindest fraglich. Ihren Wettlauf gegen die Zeit gewonnen hat nach ihrer Verletzung Anfang Januar Hosp und ist rechtzeitig zur WM- Entscheidung in ihrer Spezialdisziplin wieder einsatzbereit. „Es tut noch ziemlich weh. Wir werden sehen, ob ich im Slalom starten kann. Aber ich muss auf die ganze Saison schauen, es geht für mich auch um den Gesamtweltcup“, sagte Vonn dem österreichischen Radiosender „Ö3“. US-Damencoach Jim Tracy hoffte zunächst auf den Start seiner Top-Athletin im letzten WM-Rennen. „Jetzt bereitet sie sich auf den Slalom vor“, betonte Tracy. Im Gesamtweltcup führt die amerikanische Skirennfahrerin mit 1114 Punkten vor Maria Riesch (935).
Die Gewinnerin von Abfahrt und Super-G hatte sich an einer Champagnerflasche eine Schnittwunde und eine Sehnenverletzung am rechten Daumen zugezogen und war in der Privatklinik Hochrum nahe Innsbruck operiert worden. Vonn trägt eine Schiene, die ihr aber ermöglichen soll, den Skistock zu halten. Der Riesenslalom, wo der Deutsche Skiverband auf die Künste auf Kathrin Hölzl und Viktoria Rebensburg hofft, ist die schwächste Disziplin von Vonn. Im Slalom am Samstag wäre sie dagegen Titel-Kandidatin. Hosp, die sich am 4. Januar beim Einfahren für den Weltcup-Slalom in Zagreb am Knie verletzt hatte, geht die Titelverteidigung mit Außenseiterchancen an. „Zu favorisieren sind andere. Riesenfavoritin ist Kathrin Zettel, die mit ihrer Kombi-Goldmedaille auf einer Welle ist, aber auch Elisabeth Görgl mit ihrer Bronzenen. Ich bin eine, die aus dem Hintergrund vielleicht nach vorne sticht“, sagte die 25- Jährige, die in Are vor zwei Jahren zu Gold gekurvt war. Möglicherweise startet sie auch im Slalom am Samstag. Mit viel Krafttraining hatte sich die Österreicherin zurück gekämpft, vergangene Woche hatte sie das Ski-Training wieder aufgenommen und will nun voll attackieren. „Ich werde es auf jeden Fall probieren.“