Von wegen elitär – „Golf ist cool“
Fußball, Tennis, Turnen – warum nicht Golf? Was Eltern über den Einstieg in den Sport wissen müssen – und wie Kinder mit der Abendzeitung kostenlos am Sichtungscamp teilnehmen können.
AZ: Herr Lubenau, gemeinsam mit Tino Schuster führen Sie den „Golf-Junior-Supporter-Club e.V.“. Welches Ziel verfolgt der Verein?
FELIX LUBENAU: Wir haben diesen Verein vor Jahren gegründet mit dem Ziel der Jugendförderung und dem Aufbau eines breit angelegten Golf-Nachwuchses in Deutschland. Wir möchten, dass Kinder Golf spielen und lernen können, ohne finanzielle Zwänge. Ambitionierte Kinder sollen kompetent und nachhaltig gefördert werden.
Wie erreichen Sie die Jugendlichen?
Dazu gibt es seit 2011 die Jugendsichtung, seit 2012 in Kooperation mit der Abendzeitung. Allein im letzten Jahr kamen fast 70 Kinder auf den Aufruf der Abendzeitung hin nach Egmating. Die Bandbreite reichte dabei von Kids, die schon gut Golf spielen bis hin zu totalen Anfängern. Teilweise spielen auch die Eltern Golf, jedoch ist dies keine Bedingung. Die Jugendsichtung ist eine gute Gelegenheit, Schwellenängste abzubauen und die Kids können feststellen, dass Golf ein cooler Sport ist und Spaß macht.
Wie können die Eltern erkennen, ob ihr Kind der kommende Tiger Woods ist?
Das absolute Golf-Talent gibt es ohnehin nicht. Jeder ist ein Golf-Talent. Allerdings ist Golf im seltensten Fall die erste Sportart für Kinder, meist werden da zunächst Fußball oder andere Ballsportarten ausprobiert. Golf schult jedoch unheimlich viel, es ist hoch koordinativ, es schult Gleichgewicht ebenso wie Konzentration. Aber auch soziale Aspekte wie Golf-Regeln und Etikette, die zu befolgen sind, spielen eine Rolle. Und nicht jedes Kind wird Golfprofi werden, aber es gibt im Golfsport wie in anderen Sportarten auch, die Möglichkeit von Stipendien im Ausland wie zum Beispiel den USA.
Was müssen die Kinder zur Jugendsichtung mitbringen?
Bei der Jugendsichtung werden die Golfschläger sowie die Bälle gestellt. Die Kinder müssen nur bequeme, sportliche Kleidung tragen und am besten Turnschuhe.
Im Anschluss an die Jugendsichtung können die Kinder an einem Fördertraining teilnehmen. Müssen die Eltern selbst auch Golf spielen oder Mitglied in einem Golfclub sein?
Nein, auf keinen Fall. Wir möchten mit unserer Initiative beweisen, Golf ist nicht elitär und nicht teuer. Golf soll ein Straßensport sein. Die Kinder können sehr preisgünstig hier spielen. Einsteiger-Golfsets gibt es schon für knapp einhundert Euro und besonders Kinder-Sets gibt es auch oft secondhand.
Wie oft trainieren die Kinder im Fördertraining?
Zwischen zwei bis vier Stunden pro Woche. Aber das ist nicht das Entscheidende, mehr beaufsichtigtes Training braucht es nicht. Wenn das Kind Talent hat und Eigeninitiative mitbringt, möchte es soviel wie möglich spielen. Und das Spielen auf dem Platz ist das eigentliche Training. Die Jugendlichen aus der letzten Jugendsichtung haben eine kleine Golf-Community gegründet. Sie haben ihre eigene Facebook-Seite und treffen sich nach der Schule auf dem Golfplatz. Sie sind eine kleine, lokale Trainingsgruppe. Dieses Muster der kleinen, regionalen Leistungsgruppen, die sich zum gemeinsamen Trainieren treffen, ist auch in anderen Sportarten sehr erfolgreich, zum Beispiel bei den Rodlern. Und wenn jemand nach oben kommen will und Leistungsträger sein will, wissen wir, wie er das erreichen kann und was ihn dort erwartet. Als Tourspieler und Tour Coach haben wir eine langjährige Erfahrung, die wir gerne an den Nachwuchs weitergeben.
Welche Erfolge haben Sie bisher mit dem Fördertraining erreicht?
Sarina Schmidt wurde bayerische Meisterin in der Altersklasse bis 14 Jahre und zwei Jungs haben es in den bayerischen Kader geschafft.
Ihr Kind ist zwischen sechs und 14 Jahren alt – und hat Lust, Golf mit kompetenter Anleitung auszuprobieren? Dann nichts wie hin zum kostenlosen Sichtungstag beim GC Egmating am 11. Mai! Anmeldung unter: www.abendzeitung-muenchen.de/golf
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