Vom Winde verweht: Kein Quali-Springen in Innsbruck

Nach ihrem Absturz beim Neujahrsspringen haben die deutschen Skispringer auf der dritten Station der Vierschanzentournee einen stürmischen Empfang erlebt. Wegen zu starken Windes musste die Qualifikation in Innsbruck abgesagt und auf Sonntag vertagt werden.
von  Abendzeitung
Ein Mann misst in Innsbruck die Windgeschwindigkeit.
Ein Mann misst in Innsbruck die Windgeschwindigkeit. © dpa

INNSBRUCK - Nach ihrem Absturz beim Neujahrsspringen haben die deutschen Skispringer auf der dritten Station der Vierschanzentournee einen stürmischen Empfang erlebt. Wegen zu starken Windes musste die Qualifikation in Innsbruck abgesagt und auf Sonntag vertagt werden.

Der Wettbewerb auf der Bergisel-Schanze beginnt direkt im Anschluss. «Das war eine völlig korrekte Entscheidung im Sinne der Athleten. Es hat von allen Seiten geblasen. Für morgen sind die Wetteraussichten besser», sagte Bundestrainer Werner Schuster.

Wie so oft in der Vergangenheit wurde der Zeitplan in Innsbruck von den Wetterkapriolen durcheinandergewirbelt. «Das war heute keine schwere Entscheidung. Wir haben gerade mal einen Trainingsdurchgang durchgebracht, danach wurde es unwirtlich. Für Sonntag bin ich zuversichtlich, dass wir die Qualifikation und den Wettkampf durchziehen können», sagte FIS-Renndirektor Walter Hofer.

Schmitt mit starkem Probesprung

Die DSV-Springer wechselten nach der Absage kurzerhand in die Halle, wo sie sich mit einem leichten Krafttraining auf den Wettbewerb einstimmten. Beim einzigen Trainingssprung hatten zuvor die Routiniers einen Aufwärtstrend erkennen lassen und Hoffnungen auf eine Wende geweckt. Martin Schmitt kam mit 125,5 Metern hinter dem Österreicher Martin Koch (135 m) auf die zweitbeste Weite. Michael Uhrmann mit 124 Metern und Michael Neumayer mit 121,5 Metern standen ihm kaum nach. «Darauf gilt es aufzubauen», meinte Schuster.

Der Coach steht mit seinem bislang enttäuschenden Team unter Druck. Vor allem Schmitt und Uhrmann blieben weit hinter den Erwartungen zurück. «Bei Uhrmann ist es etwas sonderbar, dass er das Gefühl verloren hat. Und bei Martin arbeiten wir fieberhaft. Irgendwann wird es auch wieder klappen», sagte Schuster.

Schmitt, der zur Tournee-Halbzeit mit einem Rückstand von 113,9 Punkten auf Spitzenreiter Andreas Kofler aus Österreich nur den 22. Platz belegt, kam die unverhoffte Ruhepause am Samstag gelegen. «Die Entscheidung ist gut für mich, dadurch habe ich einen Tag mehr Zeit. Ich muss meine Kräfte einteilen, damit ich nicht zu müde bin. Derzeit stecke ich das Alles nicht so gut weg wie in Zeiten, wo es gut läuft», sagte der 31 Jahre alte Vize-Weltmeister.

Im Rahmen ihrer Möglichkeiten traten bislang nur die Youngster Pascal Bodmer, Andreas Wank und Richard Freitag auf. Der 18-jährige Bodmer ist als Zehnter in der Gesamtwertung derzeit der stabilste deutsche Springer und möchte sich in Innsbruck und Bischofshofen weiter steigern. «Ich will dort unter die Top Ten. Das muss drin sein», sagte der Blondschopf aus Meßstetten. Bislang stehen für ihn die Plätze 12 (in Oberstdorf) und 16 (in Garmisch-Partenkirchen) zu Buche. (dpa)

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