"Volleyball ist sehr gefragt"

AZ: Herr den Boer, Sie sind Spieler und Trainer bei Volleyball-Bundesligist Generali Haching. Ist diese Doppelbelastung nicht zu anstrengend?
HUIB DEN BOER: Nein. In erster Linie bin ich ja Zuspieler für das Profiteam. Und wenn es meine Zeit erlaubt, trainiere ich auch die Jugend vom TSV Unterhaching 1910, so heißt ja der Verein. Das macht mir sehr viel Spaß.
Dann muss sich Mihai Paduretu keine Sorgen machen, dass Sie ihn als Trainer der Profimannschaft beerben?
Auf keinen Fall. Ich arbeite ausschließlich für und mit den Jugendlichen. Das hat sich vor drei Jahren zufällig ergeben, als ich nach Haching gekommen bin. Da gab es knapp zehn Kinder, um die ich mich kümmern sollte.
Wie viele sind es jetzt?
26 Jugendliche tummeln sich mittlerweile in meinem Training. Unser Jugendbereich umfasst insgesamt um die 130 Spieler. Volleyball ist sehr gefragt. Das ist schon toll, dass wir da so eine hohe Akzeptanz erreicht haben.
Als mehrfacher Pokalsieger und Champions-League-Teilnehmer dürfte das kein Wunder sein. Auch wenn Sie in der vergangenen Saison nur Vizemeister wurden.
Das war ein schwerer Dämpfer für uns, aber das spielt keine Rolle mehr. Wir sind noch motiviert und werden voll angreifen, können den Saisonstart am 17. Oktober kaum erwarten. Das Double ist ganz klar unser Ziel.
Zählt auch beim Nachwuchs nur das Prinzip Erfolg?
Natürlich fördern wir Talente und versuchen auch, diese bis in die erste Mannschaft zu führen. Haching hat dafür extra eine Akademie aufgebaut, eine Ausbildungsstätte für Volleyballer. Für Jungs und Mädchen im Alter von neun bis 18 Jahren. Rudi Stein, der Abteilungsleiter der Volleyballer beim TSV Unterhaching, ist da der verantwortliche Trainer. Aber genauso kann man auch einfach nur Spaß haben. Leistungs- und Breitensport werden bei uns gut miteinander vermischt. Das Ganze läuft sehr spielerisch ab. Jeder kann vorbeischauen, zuschauen und bei einem Probetraining mitmachen.
Haching veranstaltet auch spezielle Jugend-Camps?
Während der Herbstferien planen wir, ein Volleyball-Camp zu veranstalten. Neben mir sollen da dann noch Profis wie Christian Dünnes oder Sebastian Prüsener mitspielen und ein paar Tricks weitergeben.
Die Arbeit mit Kindern macht Ihnen viel Spaß, oder?
Auf jeden Fall! Zumal ich ja seit drei Monaten Vater einer wunderbaren Tochter bin. Sie heißt Sofie.
Trainieren Sie die auch bald?
Das hat noch Zeit. Die Jüngsten in meiner Truppe sind sechs, sieben Jahre alt.
Bleibt Ihnen als Papa, Spieler und Trainer auch noch Zeit, um die EM-Qualifikation der Volleyballer zu verfolgen?
Da habe ich natürlich immer ein Auge drauf. Aber solange die Saison noch nicht läuft, verbringe ich meine Freizeit mit meiner Familie.