Vierte und Fünfte in Cortina: Viktoria Rebensburg hofft auf WM-Glück

Viktoria Rebensburg ist ohne einen Podestplatz aus Cortina d'Ampezzo abgereist. Für die Weltmeisterschaften in St. Moritz ist die beste deutsche Skirennfahrerin dennoch zuversichtlich - Glück und Pech gleichen sich schließlich aus. Und die Form stimmt grundsätzlich.
von  dpa/sid
Optimismus in Person: Viktoria Rebensburg.
Optimismus in Person: Viktoria Rebensburg. © dpa

Cortina d'Ampezzo - Viktoria Rebensburg grinste. "Wenn es so ist, dass ich in St. Moritz auf den vorderen drei Plätzen bin, dann nehme ich das gerne in Kauf", sagte die beste deutsche Ski-Rennläuferin, nachdem sie auch beim Super-G in Cortina d'Ampezzo das "Stockerl" knapp verpasst hatte.

Nach Platz vier bei der Abfahrt auf der "Tofana" war sie beim zweiten Rennen auf Platz fünf gerast - eine gute Woche vor der WM im Schweizer Nobel-Ski-Ort (6. bis 19. Februar) gehört sie damit zu den ernsthaften Anwärterinnen auf eine Medaille. Zumal Top-Stars wie Lindsey Vonn oder die Schweizerin Lara Gut in den Dolomiten ungewohnte Schwächen zeigten und stürzten.

Rebensburg kam unbeschadet durch ihre letzten Rennen vor dem Saisonhöhepunkt. "Ich fühle mich wohl, es passt alles gut zusammen", sagte sie über ihre Form in den Speed-Disziplinen. Aber über Edelmetall reden? Lieber nicht. Klar, sagte Rebensburg, sie wolle immer "voll angreifen, aber ihr kennt mich ja: Ich bin nicht auf irgendwelche Ergebnisse fixiert".

Schon in der Vorwoche hatte die 27-Jährige als Dritte der Abfahrt von Garmisch-Partenkirchen die Hoffnungen genährt, dass sie es der großen Maria Höfl-Riesch gleich tun kann. Die dreimalige Olympiasiegerin gewann 2013 in Schladming mit Abfahrtsbronze die letzte Speedmedaille bei einer WM für den Deutschen Skiverband (DSV).

Cheftrainer Markus Anwander geht sogar noch weiter. "Sie ist in allen drei Disziplinen gleich stark und hat in allen drei realistische Chancen auf eine Top-3-Platzierung in St. Moritz", sagte er in Cortina über Rebensburg. Während sie im Riesenslalom nach ihrem Schienbeinkopfbruch kurz vor Saisonbeginn noch ein bisschen an der Abstimmung tüftelt, hat sie die Lösung im Speed anscheinend gefunden.

Aber, warnte Anwander, "ihr Manko ist noch die Konstanz, sie hat immer wieder Teilbereiche drin, die nicht ganz funktionieren". So wie in "GAP", als sie im Super-G den möglichen zweiten Platz mit einem Ausfall wegwarf. Oder wie in Cortina, als sie das Abfahrtspodium wegen Fehler im oberen Abschnitt um 0,06 Sekunden verpasste. Im Super-G fehlten 0,11 Sekunden.

"Ich muss eine Spur mehr angreifen, besser Ski fahren, dann habe ich das in meiner eigenen Hand und muss nicht hoffen und bangen", sagte sie. Und die Konkurrenz? Die Schweizerin Gut gewann in Cortina die Abfahrt, kam im Super-G aber nach zuvor drei Siegen zu Fall.

Küsschen für Vonn

Die schmerzhaften Prellungen seien aber nicht der Grund für ihre Tränen, sagte sie, sondern der Ärger über die verpasste Chance. Speed-Queen Vonn wurde nach ihrem Ausfall in der Abfahrt und Platz zwölf im Super-G von Freund Kenan Smith mit Küsschen getröstet. "Ich habe keine Chance auf den Super-G-Titel", sagte sie, nach dem Oberarmbruch fehle ihr das Selbstvertrauen. In der Abfahrt peilt sie dennoch Gold an.

Und dann ist da noch Shootingstar Ilka Stuhec aus Slowenien, die Rebensburg am Samstag Platz drei weggeschnappt hatte und am Sonntag zu ihrem ersten Sieg im Super-G fuhr. Dritte wurde Olympiasiegerin Anna Veith (Österreich), die erstmals nach ihrer schweren Knieverletzung aufs Podest kam.

Rebensburg sieht mit Blick auf den Medaillenkampf ein "hohe Dichte", mit "einer Spur mehr Risiko" sei aber alles möglich. Vor ihrem ersten WM-Start am 7. Februar im Super-G verzichtet sie auf das Parallel-Rennen in Stockholm, um sich zu Hause zu erholen. Dann, in St. Moritz, will sie "geistig total ausgeruht wieder angreifen".

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