Vier Bayern für Nowitzki
MÜNCHEN Zwei Spieler wird Bundes- und Bayerntrainer Dirk Bauermann vor der Basketball-EM im September in Litauen noch aus dem Kader der Nationalmannschaft streichen. Schließlich werden in einer Woche NBA-Champion Dirk Nowitzki und All-Star Chris Kaman zur Mannschaft stoßen. „Jeder Spieler hat eine Chance, dabei zu sein”, sagt Bauermann. Das heißt aber auch im Umkehrschluss: Alle müssen zittern – bis auf einen. „Steffen Hamann ist als Kapitän gesetzt”, sagt Bauermann.
Ein Münchner hat also das Sagen in der Nationalmannschaft – und die Chancen stehen sehr gut, dass Hamanns Mitspieler und Leistungsträger Robin Benzing, Philipp Schwethelm und Jan Jagla ebenfalls den Cut schaffen. Das macht dann vier Bayern – bei höchstens drei Vertretern aus Berlin (Sven Schultze, Heiko Schaffartzik, Lucca Steiger) und einem aus Bamberg (Tibor Pleiß) – den anderen deutschen Teams, die Interesse an einer Verpflichtung Dirk Nowitzkis bekundet haben, sollte der Streik in der NBA andauern.
Nowitzki selbst will erst nach der EM, also frühestens am 18. September, über seine sportliche Zukunft entscheiden. Bis dahin werden die deutschen Nationalspieler dutzende Abende gemeinsam beim Training, Spieler oder im Hotelzimmer verbracht haben Und Hamann, der in den vergangenen Monaten schon mit mäßigem Erfolg per SMS an Nowitzki gebaggert hat, möchte dabei die Bayern-Mehrheit nutzen: „Wir werden ihm gerne bei der Entscheidung behilflich sein, für welchen Verein er nach der EM spielt.”
Das können die Münchner Fans auch – zwar nicht durch Gespräche, aber durch Jubel: Am 26. August spielen Nowitzki und die deutsche Mannschaft in der Olympiahalle gegen China. 8000 von 12000 Karten sind nach Auskunft von Olympiapark-Chef Ralph Huber schon verkauft.