Vettels Tritt auf die Spaßbremse

Der 21-Jährige kämpft mit Button um den Titel in der WM und den des größten Langweilers.
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Viel lacht Sebastian Vettel heuer nicht. Auch wenn er um den Titel fährt. Oder vielleicht gerade deswegen.
dpa Viel lacht Sebastian Vettel heuer nicht. Auch wenn er um den Titel fährt. Oder vielleicht gerade deswegen.

Der 21-Jährige kämpft mit Button um den Titel in der WM und den des größten Langweilers.

MONACO Früher hätte Sebastian Vettel garantiert noch gelacht. Vettels Red Bull hat in Monaco zum ersten Mal auch einen dieser angeblich superschnellen Doppeldiffusoren eingebaut. Was er denn davon halte, wird Vettel in der Pressekonferenz gefragt. „Wir versuchen einfach, das Auto immer schneller zu machen, mal sehen, wie es auf der Strecke aussieht." Eine staubtrockene Antwort, die so gar nicht zu dem 21-Jährigen passt, der letzte Saison noch das ganze Fahrerlager zum Lachen brachte mit launigen Sprüchen oder Imitationen von Franz Beckenbauer. Vor einigen Monaten offenbarte Vettel noch, dass er sich gerne einmal mit der US-Porno-Actrice Jenna Jameson treffen würde - „zum Essen", wie er danach vor Lachen prustend klarstellte.

Doch damals war Vettel auch noch nicht Deutschlands große Formel-1-Hoffnung, da hatte Bernie Ecclestone ihn noch nicht zum legitimen Nachfolger Michael Schumachers erklärt, da war er noch nicht der größte Rivale von Jenson Button im Titelkampf.

Vettel wirkt in Monaco nachdenklicher als sonst. Ruhiger, überlegter. Er flüchtet sich in Allgemeinplätze. Der Witz früherer Tage scheint verflogen unter dem Druck, unbedingt weiter Erfolg haben zu müssen. Vettels Aussagen in Monaco klingen professionell und langweilig. „Es ist wichtig, Brawns Siegesserie zu stoppen", sagt er etwa, die Saison ist noch lang."

Doch nicht nur Vettels Sprüche wirken schumisiert. Auch Jenson Button, in früheren, erfolgloseren Jahren, stets ein Garant für derbe britische Witze, hat sich den allgemein gültigen Formel-1-Sprachschatz angewöhnt. Sehr zu seinem eigenen Missfallen, übrigens. „Seit ich gewinne, bin ich irgendwie ein echter Langweiler geworden", sagt er. Macht Erfolg ernst? Button: „Ich denke nur noch an Racing. Ich gewinne, freue mich zwar an der Strecke, aber am nächsten Morgen wache ich auf und denke an das nächste Rennen. Das ist komisch." Man gewöhne sich sehr schnell an Siege, für Ablenkung bleibe gar keine Zeit mehr. Schade eigentlich.

fil

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