Vettels Red-Bull-Team kapituliert im WM-Kampf

Weltmeister Sebastian Vettel fährt den Silberpfeilen bisher nur hinterher. Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz hat den Kampf um die Titelverteidigung schon aufgegeben.
SID |
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Hamburg – Noch sind 14 Rennen zu fahren, noch sind 350 Punkte zu vergeben, noch ist theoretisch alles möglich. Doch nach dem enttäuschenden Saisonstart von Vierfach-Champion Sebastian Vettel und der erdrückenden Dominanz der "Killer-Pfeile" hat Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz im Kampf um den historischen fünften WM-Titel in Serie schon kapituliert. Das Mercedes-Duo Lewis Hamilton und Nico Rosberg sei für den bisherigen Branchenprimus nicht mehr einzufangen.

"Den Vorsprung von Mercedes können wir nicht mehr einholen, wahrscheinlich", sagte Mateschitz in einem Interview mit der Bild-Zeitung und gratulierte dem Rivalen indirekt schon zum WM-Titel: "Ich glaube nicht, dass wir den Punktevorsprung wieder wegbekommen. Selbst wenn wir gewinnen würden, machen die anderen gleichzeitig noch zu viele Punkte, als dass man den Vorsprung aufholen könnte."

Nach fünf von 19 Rennen hat Vettel (45 Punkte) bereits 55 Zähler Rückstand auf den WM-Führenden Hamilton. Der Engländer gewann die letzten vier Rennen vor seinem Teamkollegen Rosberg, der mit 97 Punkten auf Rang zwei liegt. Vettel ist in diesem Jahr als Dritter von Malaysia erst einmal auf das Podium gefahren. "Dass wir ein Antriebs-Manko haben, pfeifen ja die Spatzen von den Dächern", sagte Mateschitz, "wir haben vor dieser Saison nicht so gut gearbeitet wie Mercedes. Das muss ich neidlos anerkennen, die haben einen sensationellen Job gemacht."

Hamiltons Sieg zuletzt in Barcelona glich einer gemütlichen Spazierfahrt über die Dörfer am Sonntagnachmittag. Einzig Rosberg konnte dem Weltmeister von 2008 noch folgen. Der Rest des Feldes wurde regelrecht vorgeführt, Ferrari-Star Fernando Alonso sogar fast überrundet. "Die Mercedes-Boliden sind zu Killer-Pfeilen geworden. Die Meisterschaft ist für Mercedes reserviert, alle anderen hinken hinterher", schrieb daraufhin die italienische Zeitung Tuttosport: "Die Deutschen zeigen eine geradezu peinliche Überlegenheit."

Das Einknicken der hyperehrgeizigen Truppe von Red Bull vor dem aufkommenden Rivalen Mercedes ist dennoch überraschend. Schließlich fuhr Vettel der Konkurrenz in den letzten Jahren auf und davon, profitierte dabei immer wieder auch von der überragenden Entwicklungsarbeit seines Rennstalls während der Saison. Der Status als Nummer zwei passt so gar nicht zum bisherigen Auftreten des Brauseherstellers in der Formel 1. Bei dem Seriensieger der Vergangenheit geht es jetzt aber offenbar nur noch um Schadensbegrenzung. Deshalb hält Mateschitz den Druck auf seinen Rennstall um Teamchef Christian Horner und Designer Adrian Newey auch weiter hoch. Jedes Auto "kann immer weiterentwickelt und besser gemacht werden", sagte der Milliardär: "Wir müssen wieder siegfähig werden!"

Doch Vettel sah schon in Barcelona auch für den Klassiker in Monaco (25. Mai) schwarz. "Im Moment ist Mercedes sehr schnell", sagte der Heppenheimer: "Lewis und Nico sind keine Nasenbohrer, also sind auch dort wieder die Favoriten gesetzt." Bei Red Bull glaubt selbst Vettel wohl nicht mehr an den WM-Titel.

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