Vettels nächster Fehler

Weil Sebastian Vettel in einer Safety-Car-Phase die Regeln missachtet, kassiert er in Budapest eine Strafe und wird nur Dritter. Der Red-Bull-Pilot fuchtelt wütend mit den Fäusten. Sein Chef rüffelt ihn.
von  Abendzeitung
Sebastian Vettel konnte seine Enttäuschung nach dem dritten Rang in Budapest nicht verbergen.
Sebastian Vettel konnte seine Enttäuschung nach dem dritten Rang in Budapest nicht verbergen. © dpa

Weil Sebastian Vettel in einer Safety-Car-Phase die Regeln missachtet, kassiert er in Budapest eine Strafe und wird nur Dritter. Der Red-Bull-Pilot fuchtelt wütend mit den Fäusten. Sein Chef rüffelt ihn.

BUDAPEST Keine Frage, Sebastian Vettel ist der beste Qualifying-Pilot der Formel 1. In Budapest holte er am Samstag bereits seine siebte Pole Position der Saison. Die ausgezeichnete Ausgangslage in Siege umzuwandeln, das gelingt ihm aber viel zu selten.

Auch beim Rennen in Budapest landete Vettel nur auf Rang drei. In der WM liegt er so nach dem zwölften von 19 Rennen mit nun 151 Punkten auf dem dritten Platz – zehn Zähler hinter seinem Teamkollegen Mark Webber, der das Rennen gewann, und sechs hinter McLaren-Pilot Lewis Hamilton. Und so langsam muss er sich wohl fragen, ob er vielleicht noch zu unerfahren ist für den Titel.

Immer wieder sind es kleine Fehler, die ihn zurückwerfen. Mal verliert er, wie in Hockenheim letzte Woche, aus unerfindlichen Gründen beim Start wichtige Positionen. Dann kollidiert er, wie in Istanbul geschehen, mit seinem Teamkollegen Mark Webber und verliert wichtige Punkte. Oder er wird wegen Unkenntnis der Regeln bestraft. So war es diesmal.

Vettel lag auf Siegkurs, als er während einer Neutralisationsphase regelwidrig zu viel Platz zwischen dem Safety Car und sich ließ: Er kassierte eine Durchfahrtstrafe. Er kam als Dritter wieder aus der Box, hinter Webber und Fernando Alonso. Weil in Budapest überholen fast unmöglich ist, blieb es bei dieser Reihenfolge.

Die Strafe verstehen wollte Vettel indes nicht. Mehrmals fragte er über Funk seine Box, weshalb er die Durchfahrtstrafe kassiert hätte. Als er dann durch die Boxengasse fuhr, nahm er die Hände vom Lenkrad und zeigte mit der Faust den „Autofahrergruß“.

Teamchef Christian Horner war gar nicht amused. „Die Regeln sind klar, Sebastian hat zu viel Platz gelassen“, sagte er nach dem Rennen. Bei Red Bull knirscht es weiter.

Auch zwei weitere deutsche Piloten sorgten in Budapest für Aufreger: Der Gräfelfinger Adrian Sutil krachte in der Boxengasse in den Renault von Robert Kubica. Sutil, an dem Renault interessiert sein soll, nahm es relativ gelassen: „Renault hat mich anscheinend nicht gesehen, deshalb haben Sie ihren Fahrer einfach losfahren lassen“, sagte er lapidar.

Nicht ganz so ruhig blieb dagegen Rubens Barrichello nach seinem Fast-Zusammenprall mit Michael Schumacher: Als Barrichello den Rekord-Weltmeister im Kampf um Platz zehn überholen wollte, drängte Schumacher ihn bei Höchstgeschwindigkeit fast in die Mauer. „Das war ein fürchterliches Manöver, man sollte ihn disqualifizieren“, rief Barrichello in sein Mikrofon. Schumacher durfte weiterfahren, wurde Elfter. Das war Strafe genug. fil

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