Vettels Lust auf Rosenwasser – Red-Bull-Teamchef sieht Mercedes vorne

Red Bull hat keine Zeit zu verlieren. Der Weltmeister-Rennstall will den Abstand auf Mercedes schon in Bahrain verkürzen. Sebastian Vettels Teamchef ist skeptisch – Lewis Hamilton und Nico Rosberg geben das Tempo vor.
von  dpa

Sakhir Sebastian Vettels Lust auf Rosenwasser in Bahrain ist ungebrochen. Wenn es schon aufgrund islamischer Gepflogenheiten bei der Siegerdusche kein Champagner sein darf, dann möchte der Red-Bull-Pilot am Sonntag beim Grand Prix in Sakhir doch zumindest von dem nichtalkoholischen Ersatz wieder kosten dürfen. Das in dieser Formel-1-Saison bislang dominierende Mercedes-Duo Lewis Hamilton und Nico Rosberg will aber den Sieg beim dritten Rennen 2014 am liebsten erneut unter sich ausmachen.

Selbst Red-Bull-Teamchef Christian Horner sieht die Silberpfeile zumindest am Persischen Golf weiter vorne. „Ich denke, dass ihr Vorteil in Bahrain möglicherweise größer sein wird, als er es in Malaysia war“, meinte der Brite, „denn die Strecke wird von der Power bestimmt.“ Und da hat Mercedes eine Menge Vorarbeit geleistet.

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Das verwundert auch die Hinterherfahrer von Ferrari nicht. „Schon nach den Tests war klar, dass Mercedes vorne sein würde“, räumte Scuderia-Teamchef Stefano Domenicali vor dem ersten Nachtrennen dieses Jahres ein. „Wenn Mercedes sein Tempo beibehält, wird es sehr schwer sein, zu ihnen aufzuschließen.“

Ob Ferrari um seine Weltmeisterpaarung Fernando Alonso und Kimi Räikkönen nun schon in Sakhir attackieren könne oder erst in den nachfolgenden Rennen in China und Spanien, sei nicht die Frage. „Wir müssen das Auto weiterentwickeln“, forderte der in der Kritik stehende Domenicali. Einen Hoffnungsschimmer gibt es allerdings: Kein Rennstall konnte vor der zehnten Auflage öfter in Bahrain gewinnen als Ferrari: Viermal wurde von ihnen Rosenwasser verspritzt.

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Vettel & Co. müssen sich auf ein Rennen einstellen, das ihren Bremsen und Motoren viel abverlangen wird. Und dazu kommen auf den 57 Runden über insgesamt 308,238 Kilometer noch die Verwehungen von Wüstensand, die keine Seltenheit bei diesem Grand Prix sind.

Nicht nur für Vettel sind das bekannte Begleitumstände. Viel wichtiger wird für den viermaligen Weltmeister und sein in der Vergangenheit vom Erfolg verwöhntes Team die Frage sein, ob Renault den vor allem während der Testphase so störrischen Turbomotor endlich entscheidend weiter gebracht hat. „Es ist kein Geheimnis, dass wir bezüglich Fahrbarkeit und Power noch mehr machen müssen“, weiß Vettel, der die letzten beiden Bahrain-Auflagen gewann.

Weitere Fortschritte will auch Nico Hülkenberg machen. Der Rückkehrer zu Force India konnte dank Platz sechs und fünf in diesem Jahr schon 18 Zähler sammeln. An die Stätte seines ersten Grand-Prix-Starts aus dem Jahr 2010 hat der 26-Jährige aber keine guten Erinnerungen. „Um ehrlich zu sein, war Bahrain bislang nicht der beste Ort für mich und ich hatte hier nie gute Resultate“, räumte Hülkenberg ein, der in den vergangenen beiden Saisons jeweils nur Zwölfter wurde und hier noch keinen Punkt ergattern konnte. „Dieses Jahr werden wir das ändern.“

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