Vettel: Wegen Schumi nicht rechts ranfahren

MÜNCHEN - Sebastian Vettel, Spitzname "Baby-Schumi", sieht sein einstiges Vorbild als Rivalen wie jeden anderen auf der Rennstrecke.
Kein Freifahrtschein von Sebastian Vettel für Michael Schumacher: Sollte der Rekordweltmeister in die Formel 1 zurückkehren, will auch der einstige „Baby-Schumi“ nicht zurückstecken. „Ich werde sicher nicht in den Rückspiegel schauen und immer dann, wenn ich Michael sehe, rechts ranfahren und ihn vorbeilassen“, sagte Red-Bull-Pilot Vettel.
Wenn Schumacher, über dessen mögliches Comeback für Mercedes Grand Prix weiter keine Gewissheit herrscht, einen Unfall mit ihm verursachen, „dann werde ich ihm sicher nicht auf die Schulter klopfen und sagen: Das passt schon! Dann wäre ich sauer, das ist ganz normal.“
Ohnehin weiß auch der 22-jährige Vettel nicht, ob der fast 20 Jahre ältere Schumacher (41. Geburtstag am 3. Januar) in die „Königsklasse“ des Motorsports zurückkehren wird. „Ich kann nicht sagen, ob Michael wirklich wieder fährt“, meinte Vettel. Sollte er, wäre er für den in der vergangenen Saison lediglich von Jenson Button geschlagenen Heppenheimer ein Rivale auf der Rennstrecke wie jeder andere. „Man kämpft gegeneinander, und da ist es egal, welche Nationalität der Fahrer und welche Farbe das Auto hat.“
Neben Vettel, der an der Seite von Schumacher Anfang November beim Race of Champions Gas gegeben hatte, stehen bereits Nico Rosberg bei Mercedes Grand Prix, Timo Glock bei Virgin Racing, Nico Hülkenberg bei Williams und Adrian Sutil weiterhin bei Force India als deutsche Fahrer fest. Nick Heidfeld dürfte nach dem Ausstieg von BMW ebenfalls noch ein Cockpit ergattern. Dann könnte der siebenmalige Weltmeister ein PS-Septett komplett machen.
Auch die übertragenden Fernsehsender blicken gespannt auf die kommende Saison. 2010 werde für RTL ohnehin schon durch die deutschen Piloten, Duelle der Rennställe wie Ferrari und Mercedes und weitere Faktoren ein sehr aufregendes – und „mit Michael Schumacher im Mercedes würde es ein magisches Jahr“, sagte RTL-Sprecher Matthias Bolhöfer.
Auch Sky würde sich „natürlich sehr über ein Comeback von Michael Schumacher freuen“, meinte der Leiter der Sportkommunikation Ralph Fürther. Bevor man aber Besonderheiten plane, „warten wir nun mal die endgültige Entscheidung von ihm ab“.