Vettel sucht die Perfektion

Teamkollege Jenson Button macht ihm Druck – und der junge Deutsche beginnt zu rechnen.
von  Abendzeitung
Sebastian Vettel will in Budapest den Abstand auf Jenson Button verkürzen.
Sebastian Vettel will in Budapest den Abstand auf Jenson Button verkürzen. © dpa

Teamkollege Jenson Button macht ihm Druck – und der junge Deutsche beginnt zu rechnen.

BUDAPEST Dieses Mal muss endlich wieder alles passen. Einen Fehler darf sich Deutschlands Formel-1-Superstar Sebastian Vettel am Samstag einfach nicht erlauben. Sonst könnte der zarte Traum vom Weltmeistertitel in dieser Saison schon vor dem Rennen am Sonntag beinahe vorbei sein. „In Budapest gibt es leider kaum Überholmöglichkeiten“, erklärt Ex-Formel-1-Fahrer und Sky-Experte Marc Surer, „also musst du auf jeden Fall in der Qualifikation möglichst weit vorne stehen.“

Zuletzt am Nürburgring leistete sich Vettel ausgerechnet im letzten Qualifikationsabschnitt zwei, drei kleinere Fehler, die ihn die Pole-Position kosteten. Im Rennen konnte er aber mit einer couragierten Fahrweise wieder nach vorne fahren. Das scheint in Budapest unmöglich. Da braucht es Perfektion. Am ganzen Rennwochenende, besonders am Samstag, denn da fällt vielleicht schon eine Vorentscheidung. Er muss sich also voll konzentrieren. Schon am Samstag. 21 Punkte beträgt Vettels Rückstand auf den WM-Führenden Jenson Button noch. Vettels Teamkollege Mark Webber liegt nur noch 1,5 Punkte hinter ihm. „Man muss kein Mathe-Genie sein, um zu wissen, dass ab jetzt jedes Rennen entscheidend ist“, sagt Vettel.

Er weiß: Wenn er einen Bock baut, kann ihn Webber überholen. Dann wäre plötzlich der 32-jährige Australier der Button-Jäger Nummer 1. Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat schon am Nürburgring nach Webbers Premierensieg am Nürburgring erklärt, dass der Rennstall keinen Nummer-1-Fahrer hätte. Am Donnerstag verlängerte der Rennstall demonstrativ den Vertrag mit dem Australier.

Button hat schon mal vorsorglich den Druck erhöht auf Vettel. „Ich habe ihn durchschaut“, sagte Button, „ich weiß, wie er tickt, ich weiß, was er gut kann und wo er seine Schwächen hat. Und ich glaube, dass ich ihn viel besser kenne als er mich.“

Vettel selbst will sich auf solche Psychospielchen nicht einlassen. „Ich stehe nicht unter Druck. Ungarn ist nicht wichtiger als irgendein anderes Rennen. Wir sind die Jäger. Wir müssen härter arbeiten, um den Rückstand aufzuholen.“

Es bedürfe keiner rechnerischen Glanzleistung um zu wissen, „dass wir 21 Punkte aufholen müssen und ab jetzt jedes Rennen zählt. Das macht keinen Druck, das ist nur logisch. Ich will den besten Job machen, den man machen kann. Dann wird das schon.“

Filippo Cataldo

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