Vettel-Show bringt Red Bull Team-WM

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat Red Bull mit seiner Sieg-Premiere in Südkorea auch den Konstrukteurs-Triumph beschert.
von  dpa

Seoul - Eine Woche nach seinem WM-Triumph von Japan raste Doppelchampion Sebastian Vettel am Sonntag in Yeongam souverän zu seinem zehnten Saisonerfolg. Platz zwei rettete McLaren-Pilot Lewis Hamilton vor Vettels Teamkollege Mark Webber. Damit ist Red Bull schon drei Rennen vor Schluss auch erneut die Konstrukteurs-WM sicher.

„Yes, yes, yes, yes“, brüllte der Formel-1-Champion nach dem 20. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere über Funk. Das gesamte Rennen am ostchinesischen Meer auf dem Korea International Circuit war eine 308,630 Kilometer lange Demonstration der Stärke des Vettel-Teams. Im 700. Grand Prix von McLaren hatten Japan-Sieger Jenson Button und Pole-Fahrer Hamilton nicht den Hauch einer Siegchance.

Ferrari spielte erst spät eine Rolle. Vorjahressieger Fernando Alonso kam erst im zweiten Rennabschnitt in Fahrt, wurde am Ende der 55 Runden aber nur Fünfter.

Vettel baute den immensen und längst nicht mehr einholbaren Vorsprung in der Gesamtwertung mit nun 349 Zählern weiter aus. Nach seinem ersten Sieg in Südkorea, für den der Heppenheimer 1:38:01,994 Stunden benötigte, führt Vettel mit nun 127 Vorsprung auf Jenson Button (McLaren), der Vierter wurde. Früh ließen die roten Bullen im zweiten Formel-1-Rennen in Südkorea nach der Vorjahrespremiere ihre Muskeln spielen, nachdem McLaren in der Qualifikation noch vorne gelegen hatte.

Zum ersten Mal in dieser Saison war keiner der beiden Red-Bull-Piloten auf die Pole Position gefahren. Aus seiner perfekten Ausgangslage machte Hamilton indes nichts. Bereits in der ersten Runde schnappte sich Vettel den Briten. Nach seinem Überholmanöver in der dritten Kurve baute der Doppel-Weltmeister seinen Vorsprung kontinuierlich aus, Hamilton beschwerte sich via Funk über zu wenig Speed seines McLarens. Ohne Druck fuhr Vettel nach zehn Runden bei mehr oder minder gleichbleibender Geschwindigkeit auf und davon. Pro Runde war der Red-Bull-Star etwa eine halbe Sekunde schneller als Hamilton.

Nach sehr schönem und sonnigem Tagesbeginn rund um die Strecke etwa 400 Kilometer von der südkoreanischen Hauptstadt Seoul entfernt, hatte sich das Wetter eine Stunde vor dem Rennstart gedreht. Kurz vor dem Beginn begann es leicht zu regnen. Im Laufe des Rennens behielt aber Red-Bull-Teamchef Christian Horner recht, der zu Beginn noch auf ein trockenes Rennen gesetzt hatte. Seinem Star-Piloten Vettel waren die Wetter-Kapriolen gleich.

Ungefährdet fuhr der Heppenheimer seinen 20. Grand-Prix-Sieg ins Ziel. Für Rekord-Weltmeister und Vettel-Kumpel Michael Schumacher war das Rennen dagegen nach nur 17 Runden beendet. Renault-Pilot Witali Petrow war dem 42-Jährigen beim Anbremsen vor einer Kurve kompromisslos ins Heck gefahren. Nach seinem Ausscheiden gab sich der Routinier, der in diesem Jahr selbst einige Zusammenstöße mit Petrow verschuldet hatte, milde. „Gefährlich würde ich nicht sagen. Das sind Rennsituationen, die halt vorkommen“, sagte der Mercedes-Pilot.

Nach der folgenden, drei Umläufe dauernden Safety-Car-Phase veränderte sich das Bild nicht: Die Vettel-Show ging unvermindert weiter. Der Champion profitierte dabei vom Kampf Hamiltons gegen Vettels Teamkollege Mark Webber und fuhr ohne Druck vorweg.

Bitter war das 16. Saisonrennen für die Mercedes-Silberpfeile. Neben dem Ausscheiden Schumachers musste sich Teamkollege Nico Rosberg in der letzten Runde zu allem Überfluss auch noch von Toro-Rosso-Pilot Jaime Alguersuari überholen lassen und wurde Achter. Adrian Sutil im Sahara Force India wurde Elfter, Timo Glock im unterlegenen Marussia Virgin fuhr auf Platz 18.

 

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