Vettel-Kritik: Pirelli weist Schuld von sich

Spa-Francorchamps - Nach der heftigen Kritik von Sebastian Vettel aufgrund der geplatzten Reifen in Spa hat Ausrüster Pirelli die Schuld von sich gewiesen und erneut einen unsachgemäßen Umgang des Ferrari-Teams mit den Pneus nahegelegt.
Schon im November 2013 habe Pirelli gefordert, für jeden Reifensatz eine maximale Rundenzahl festzuschreiben, teilte das Unternehmen am Montag mit: "Diese Forderung wurde zurückgewiesen."
Der Antrag sah demnach eine Maximaldistanz vor, die für die härteren Reifen 50 Prozent der Renndistanz entspricht, für die weichen Reifen waren 30 Prozent vorgesehen.
"Wären diese Bedingungen in Spa angewendet worden, wäre die Nutzung der Medium-Reifen auf 22 Runden beschränkt gewesen", teilte Pirelli mit.
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Vettel hatte sich nach einem schwachen Qualifying und dem Start von Rang acht an einer Ein-Stopp-Strategie versucht, Pirelli hatte zuvor zwei oder drei Stopps empfohlen. In der vorletzten Runde platzte der rechte Hinterreifen an Vettels Ferrari, der auf diesem Satz 28 Runden absolviert hatte.
The tyre failed after only 28, with lack of any kind of warning from Pirelli to Ferrari that there might be a problem pic.twitter.com/njJT9YiHn3
— Sebastian Vettel #5 (@sebvettelnews)
24. August 2015
"Die Ansage von Pirelli war, dass der Reifen 40 Runden lang hält, und wir hatten glaube ich knapp 30 drauf", sagte Vettel, der zum Zeitpunkt des Schadens auf Rang drei lag, bei RTL. Pirellis Motorsportchef Paul Hembery widersprach.
Man habe zwar angedeutet, dass die Reifen grundsätzlich bis zu 40 Runden halten könnten, dies sei jedoch keine Garantie: "Es hängt vom Auto ab, von den Rennbedingungen, von der Rennsituation. Die anderen Teams haben es ganz anders gemacht, mit zwei oder drei Stopps. Das zeigt, was der Großteil dachte."
Sein 150. Grand Prix war für Vettel nicht nach Wunsch verlaufen. Danach übte er scharfe Kritik am Reifenhersteller Pirelli. "Die Qualität der Reifen ist miserabel", sagte der vierfache Weltmeister. Er musste sich allerdings selbst vorhalten lassen, mit seiner Ein-Stopp-Strategie ein Risiko eingegangen zu sein.