Vettel: „Ich habe wie jeder meine Macken und Marotten“

Nach seinem „Nuller“ in Monaco hat Sebastian Vettel im Titelrennen gegenüber Spitzenreiter Jenson Button weiter an Boden verloren. Dennoch hat die deutsche WM-Hoffnung den Kampf um die Formel-1-Krone noch nicht abgeschrieben.
von  Abendzeitung
Immer noch guter Dinge im Titelrennen: Sebastian Vettel
Immer noch guter Dinge im Titelrennen: Sebastian Vettel © dpa

MÜNCHEN - Nach seinem „Nuller“ in Monaco hat Sebastian Vettel im Titelrennen gegenüber Spitzenreiter Jenson Button weiter an Boden verloren. Dennoch hat die deutsche WM-Hoffnung den Kampf um die Formel-1-Krone noch nicht abgeschrieben.

In Barcelona hat es sich bereits angedeutet und in Monaco bestätigt, dass Sie und Red Bull im Titelrennen zurückfallen. Haben Sie angesichts der Dominanz von BrawnGP überhaupt noch eine realistische WM-Chance gegen Jenson Button?

Sebastian Vettel: Ich denke, es gibt noch genug Rennen, bei denen wir viele Punkte sammeln können, und es ist ja auch nicht gesagt, dass die anderen immer ins Ziel kommen. Die letzten beiden Jahre wurde die WM jeweils nur um einen Punkt entschieden. Meiner Meinung nach darf man die Hoffnung nur wegen eines schlechten Resultats nicht aufgeben, sondern muss weiterhin fokussiert arbeiten. Aber wenn BrawnGP so weitermacht, wird es natürlich schwierig, sie einzuholen.

Ist Ferrari inzwischen der stärkste Verfolger oder sehen Sie weiterhin sich und Ihr Team in der Rolle?

Derjenige, der am besten und schnellsten entwickelt, wird am Ende am ehesten vorne sein. Ferrari hat in den letzten Rennen unverkennbare Fortschritte gemacht und ist deswegen mit Sicherheit nicht zu unterschätzen. Wir haben auch ein gutes Auto und werden kämpfen. Es wird also sehr interessant in Istanbul und danach in Silverstone. Theoretisch sind das Rennstrecken, die der Charakteristik unseres Rennwagens besser liegen sollten. Unser Ziel ist es, die anderen Teams zu schlagen, deswegen sind wir hier.

Was ist eigentlich an den Gerüchten dran, dass Sie möglicherweise schon nächstes Jahr Kimi Räikkönen bei Ferrari ersetzen sollen?

Ich gehe die Dinge Schritt für Schritt an und lasse mich nicht von Spekulationen beeinflussen. Mein Ziel ist es, im bestmöglichen Auto zu sitzen und Rennen zu gewinnen. Ich bin im Moment gut aufgehoben, dort wo ich bin.

Holen Sie sich noch regelmäßig telefonisch Tipps von Michael Schumacher?

Wir telefonieren gelegentlich, plaudern, und manchmal gibt er mir Tipps.

Woran müssen Sie noch am meisten an sich arbeiten, wo können Sie sich noch entscheidend verbessern?

Man muss immer bereit sein dazuzulernen. Es gibt nicht einen großen Bereich, aber dafür viele kleine Details, die verbesserungswürdig sind. Ich will als Fahrer besser und fitter werden.

Bei Ihrem Sieg in Shanghai hatten Sie Münzen im Schuh. Haben die Glücksbringer ihre Wirkung verloren oder glauben Sie an so etwas gar nicht?

Ich habe wie jeder meine Macken und Marotten. Ich bin nicht allzu abergläubig, aber einmal damit angefangen, hört man nicht mehr auf.

Sie gelten als der kommende Star der Königsklasse. Überlegen Sie, angesichts des wachsenden Rummels um Ihre Person, doch einen Manager zu verpflichten?

Ein sogenannter Manager ist für mich mehr als nur jemand, der sich nur um Finanzen usw. kümmert. Es sollte in erster Linie jemand sein, dem man zu Hundert Prozent vertrauen und mit dem man über alles reden kann. Diese Menschen gibt es für mich. Ich sehe im Moment nicht, dass ich daran etwas ändern müsste.

Welches Resultat ist beim Großen Preis der Türkei für Sie realistisch?

Wir haben ein sehr gutes Auto, die nächsten Strecken liegen uns. Das Ziel ist es, die Lücke zu BrawnGP zu schließen. Eine genaue Platzierung kann ich allerdings nicht voraussagen.

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