Vettel hofft in Monaco auf Chance gegen übermächtige Silberpfeile

Sebastian Vettel droht schon früh in der Saison erneut den Anschluss zu den Silberpfeilen zu verlieren. In Monaco glaubt der viermalige Weltmeister an einen Aufschwung.
von  sid
Beim Rennen in Monaco kommt es zum nächsten Duell zwischen Nico Rosberg (r) und Sebastian Vettel (l).
Beim Rennen in Monaco kommt es zum nächsten Duell zwischen Nico Rosberg (r) und Sebastian Vettel (l). © dpa

Monaco - Für das angebliche Anbändeln seines Arbeitgebers mit WM-Spitzenreiter Nico Rosberg hat Sebastian Vettel nur Spott übrig. "So lange er nicht mit mir flirtet, ist alles gut. Alles andere müssen sie meinen Boss fragen", sagte der viermalige Weltmeister. Dass die Scuderia Ferrari Rosberg tatsächlich verpflichtet, ist unwahrscheinlich. Vor dem Großen Preis von Monaco hat Vettel aber ohnehin ganz andere Probleme.

In der WM-Wertung beträgt der Rückstand des Heppenheimers vor dem sechsten Lauf am Sonntag (14.00 Uhr/RTL und Sky) bereits 52 Punkte auf Rosberg (100). Hinter Teamkollege Kimi Räikkönen (61) und Titelverteidiger Lewis Hamilton (57) im zweiten Silberpfeil ist Vettel aktuell sogar nur Vierter. Trotzdem ist sich der 28-Jährige sicher: "Wir werden besser, die Resultate zeigen es nur noch nicht immer."

Der Abstand auf Mercedes sei "deutlich kleiner" geworden, meinte Vettel: "Er ist zwar immer noch ein Rückstand, doch man kann über Nacht keine Berge versetzen." Mercedes ausgerechnet in Monaco zu besiegen, dürfte schwer werden. Immerhin stellte vor allem Rosberg seine Klasse im Fürstentum mehrfach unter Beweis, siegte dreimal in Serie in seiner Wahlheimat. Zudem werden die erstarkten Red Bull zu einer echten Bedrohung, schon in Barcelona schnappte Youngster Max Verstappen den Italienern den Sieg weg.

Vettels bislang einziger Erfolg auf dem legendären Stadtkurs stammt aus dem Jahr 2011, im Vorjahr gab es immerhin einen zweiten Platz hinter Rosberg. Die Gerüchte, dass beide deutschen Piloten im kommenden Jahr gemeinsam bei Ferrari fahren, streute zuletzt die Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera.

Ersetzt Rosberg in Zukunft Räikkönen?

Demnach soll Rosberg den Finnen Kimi Räikkönen ersetzen, mit dessen Leistungen Ferrari unzufrieden sei, schreibt das Blatt. Der Vertrag von Räikkönnen läuft am Ende der Saison aus. Laut Corriere habe Vettel keine Einwände gegen Rosbergs Verpflichtung, dass dieser jedoch Mercedes verlässt, ist zumindest momentan unrealistisch. "Ich bin glücklich bei Mercedes, aber wir müssen abwarten, was die Zukunft bringt", sagte Rosberg.

Vettel konzentriert sich ohnehin lieber auf das Fahren, denn sein letzter Sieg liegt schon etwas länger zurück. Im September 2015 jubelte der Hesse in Singapur, in dieser Saison reichte es noch nicht zum Sprung nach ganz oben. Ein zweiter Platz in China ist sein bestes Ergebnis, zweimal schaffte er es gar nicht erst ins Ziel.

"Wir sind sicher nicht in der besten Position und fahren nicht als Favoriten nach Monaco", sagte Vettel. Doch auch mit dem großen Rückstand sei der WM-Titel in diesem Jahr durchaus noch drin. "Der erste Schlüssel dazu ist das Rennen in Monaco. Wir gehen das Schritt für Schritt an", betonte der einstige Seriensieger.

Hoffnung macht Vettel auch sein zweiter Rang aus dem Vorjahr. "Die Strecke liegt uns. Wir haben unser Auto in den Bereichen verbessert, die in Monaco wichtig sind", sagte er. In den engen Straßen kann Mercedes seine Geschwindigkeitsvorteile nicht so ausspielen wie auf Highspeedkursen. Außerdem ist viel fahrerisches Können gefordert - das will Vettel nutzen: "Wenn es eine Chance auf den Sieg gibt, wollen wir sie ergreifen."

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.