"Vettel hat das Potenzial zum Weltmeister"

Red-Bull-Team-Besitzer Dietrich Mateschitz glaubt an einen mittelfristigen WM-Triumph seines Top-Piloten.
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Der 21-jährige Heppenheimer Sebastian Vettel lieferte beim Regenrennen in China im Red Bull eine Meisterleistung ab.
Bongarts/Getty Images Der 21-jährige Heppenheimer Sebastian Vettel lieferte beim Regenrennen in China im Red Bull eine Meisterleistung ab.

SALZBURG - Red-Bull-Team-Besitzer Dietrich Mateschitz glaubt an einen mittelfristigen WM-Triumph seines Top-Piloten.

Der Chef traut seinem Piloten Großes zu. Dietrich Mateschitz glaubt an einen mittelfristigen WM-Triumph seines Top-Piloten Sebastian Vettel im Red Bull. „Ja. Er hat sicherlich das Potenzial dazu. Und wir werden versuchen, ihm das dazu erforderliche Auto zur Verfügung zu stellen“, sagte der Österreicher.

Vom seinem Formel-1-Rennstall erwartet der milliardenschwere Getränke-Produzent, dass es imstande sei, dem vom Toro-Rosso-Team aufgestiegenen Heppenheimer ein Auto zur Verfügung zu stellen, mit dem er gewinnen könne. „Man könnte sagen, ein Pendant zu seinem fahrerischen Können“, sagte Mateschitz. Zudem sprach sich der Eigentümer der beiden Rennställe für eine Übernahme der Königsklasse durch die Teams aus, um das langfristige Überleben der Formel 1 zu gewährleisten.

In Sachen Vettel machte Mateschitz zugleich deutlich, dass man dem auch von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone als künftigen Weltmeister ausgemachten Deutschen auf seinem möglichen Kurs Richtung WM-Titel nicht ausbremsen werde. „Sollten wir nicht imstande sein, ihm ebenfalls ein Top-Auto zur Verfügung zu stellen, werden wir ihm auf seinem Weg zum Weltmeistertitel sicherlich nicht im Wege stehen wollen.“ Vettels Vertrag läuft über zwei Jahre. Im September hatte das Riesentalent in Monza sensationell seinen ersten Grand-Prix-Sieg eingefahren. Es war auch der erste Erfolg für Toro Rosso und damit für ein Team des Unternehmers aus der Alpenrepublik.

Mateschitz hofft, dass Vettel bei Red Bull seine Karriere mit weiteren Siegen und möglichst dem WM-Titel fortsetzt. Für ihn rechne sich die Formel 1 „an sich ja“, sagte er, fügte aber hinzu: „Je größer der Erfolg, desto eher.“ Insgesamt befinde sich die Formel 1 derzeit in „einer kritischen Phase“, konstatierte Mateschitz und sprach von Instabilität. „Mein Standpunkt diesbezüglich ist völlig klar: Die Teams sind es, die die gesamte F1 und auch das finanzielle Risiko tragen“, erklärte er. „Es gibt für mich daher nur einen logischen und auch moralisch vertretbaren Gesellschafter für die F1 - und das sind die Teams.“

Nur dadurch wäre auch langfristig das Bestehen der Formel 1 gesichert, meinte Mateschitz. „Ein von den Teams gemeinsam erarbeitetes Übernahmeangebot wäre ein logischer nächster Schritt.“ Es sehe zwar momentan danach aus, als habe der Grand-Prix-Sport durch die beschlossenen Maßnahmen die Kurve bekommen, „wobei es derzeit nur wenig bedarf, um die scheinbare Stabilität wieder ins Wanken zu bringen“. Dass der Wert der Formel 1, die mit einem beispiellosen Sparkurs – in der kommenden Saison soll eine Milliarde Euro weniger ausgegeben werden, was in etwa einem Drittel der Kosten entspricht - aus heutiger Sicht bei weitem nicht dem Wert von vor einem Jahr entspreche, „ist für jedermann klar erkennbar“, betonte Mateschitz.

War denn ein Ausstieg wie beim japanischen Automobilhersteller Honda für ihn nie ein Thema? „Es gab wahrscheinlich nicht viele Teams, bei denen dies kein Thema gewesen wäre bzw. nach wie vor ist, so auch bei uns.“ Wenn, dann seien ihm Zweifel an seinem Engagement aber „eher in der Vergangenheit“ gekommen. „Die zukünftige Entwicklung wird jedoch diesen teilweise sinnlosen und für das Publikum nicht nachvollziehbaren Overspendings entgegensteuern. Also nein, keine Zweifel an der grundsätzlichen Sinnhaftigkeit unseres Engagements.“

Neben dem Österreicher ist der indische Milliardär Vijay Mallya mit Force India im Team-Geschäft, Sir Frank Williams ist Mitbesitzer des Traditionsrennstalls Williams. Doch was muss getan werden, um auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten weitere Privatiers zu locken, während Honda Racing sechs Wochen vor dem WM-Auftakt noch immer keinen Käufer präsentieren kann und die Nachricht vom Ausstieg des Renault-Hauptsponsors ING (niederländischer Finanzkonzern) ebenfalls keinen Grund zu Optimismus gibt? Mateschitz: „Eine einfach zu beantwortende Frage: Erhöhung der Teameinnahmen durch ein geändertes Concorde Agreement in Kombination mit weiteren Kosteneinsparungen durch das Reglement, Vereinheitlichungen und Limits.“

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