Versöhnlicher Abschluss für die Brand-Männer

Deutschland fieselt Ungarn ab und sichert sich Platz fünf bei der WM in Kroatien. Der Bundestrainer ist voll des Lobes: "Man muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen."
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Abklatschen zum Abschied: Torwart Carsten Lichtlein (l.)  und Torsten Jansen.
Bongarts/Getty Images Abklatschen zum Abschied: Torwart Carsten Lichtlein (l.) und Torsten Jansen.

ZAGREB - Deutschland fieselt Ungarn ab und sichert sich Platz fünf bei der WM in Kroatien. Der Bundestrainer ist voll des Lobes: "Man muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen."

Mit einem spielerischen Feuerwerk und dem starken fünften Platz haben sich die deutschen Handballer von der WM in Kroatien verabschiedet. Angeführt vom achtfachen Torschützen Lars Kaufmann besiegte der entthronte Titelverteidiger am Donnerstag in Zagreb auch ohne drei Schlüsselspieler Ungarn mit 28:25 (16:13). Vor rund 2000 Zuschauern in der riesigen Arena Zagreb überzeugte das deutsche Perspektiv-Team einmal mehr mit einem beherzten Auftritt, bei dem Bundestrainer Heiner Brand alle Feldspieler einsetzte.

Mit dem fünften Rang nach fünf Siegen, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen erreichte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) die beste Platzierung bei einer nach-olympischen WM. Um die Medaillen spielen an diesem Freitag (17.30 Uhr) in Split Olympiasieger Frankreich und Europameister Dänemark sowie drei Stunden später in Zagreb Gastgeber Kroatien und der WM-Zweite Polen.

„Mit dem fünften Platz kann ich gut leben. Man muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen, dass sie noch einmal bis an ihre Grenzen gegangen ist“, lobte Brand das Team für seine Einstellung. „Langsam ist auch die Enttäuschung über das verpasste Halbfinale weg.“ Auch Abwehrspieler Oliver Roggisch war mit dem gelungenen Abschluss hochzufrieden: „Wenn man sieht, mit wie viel Begeisterung die Mannschaft gespielt hat, muss man sagen, dass wir alles richtig gemacht haben.“

Dabei war das Team auch vor dem letzten WM-Auftritt nicht von einem weiteren Handicap verschont geblieben. Wegen einer Grippe musste Kreisläufer Sebastian Preiß auf das Spiel um Platz fünf verzichten. Pascal Hens drückte seinen Kollegen auf der Tribüne die Daumen und feuerte sie an. Der Hamburger konnte wegen einer Verhärtung im linken Oberschenkel nicht spielen und wurde durch Sven- Sören Christophersen ersetzt. Zudem fehlte Kapitän Michael Kraus, der wegen eines Bänderrisses im linken Sprunggelenk am Dienstag abgereist war.

Die personell ausgedünnte DHB-Auswahl beeindruckte wie in den Spielen zuvor mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, aus der Kaufmann noch herausragte. Der Hens-Ersatz drückte dem Spiel mit sieben Treffern bei neun Versuchen im ersten Durchgang den Stempel auf und war der Garant dafür, dass die deutsche Mannschaft die Partie im Griff hatte. Zudem stellte der Bundestrainer erstmals bei diesem WM-Turnier mit Johannes Bitter, Silvio Heinevetter und Carsten Lichtlein alle drei Torleute auf. Zwar geriet der entthronte Titelverteidiger beim 6:7 (13.) in Rückstand. Dies aber wirkte wie eine Initialzündung für das Verlegenheitsteam. Mit sechs Treffern binnen sechs Minuten drehten die Deutschen das Spiel und hängten die Ungarn beim 12:7 (19.) mit fünf Toren Vorsprung ab. Danach wechselte Brand Nachrücker Christophersen ein und verhalf dem 23-jährigen Wetzlarer zu seinem von Nervosität gekennzeichneten WM-Debüt, das jedoch zunächst nur wenige Minuten dauerte.

Nach dem 15:10 (27.) schlichen sich Unkonzentriertheiten ins deutsche Spiel ein. Bis zur Pause schmolz der Vorsprung auf 16:13, nach Wiederanpfiff dann sogar auf 16:15 (34.). Doch mit Heinevetter, der zum zweiten Durchgang für Lichtlein ins Tor kam, zogen sich die Mannen um Ersatz-Kapitän Holger Glandorf aus dem Tief und setzten sich wieder auf 21:15 (39.) ab. Als Kaufmann dann mit seinem achten Treffer auf 23:16 (42.) erhöhte, sorgte er damit zugleich für die Vorentscheidung.

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