Verpatzter Olympia-Start: Biathlon-Mixed-Staffel Fünfter

Die deutschen Biathleten fallen in der Mixed-Staffel früh im Medaillen zurück. Bei extremen Bedingungen entwickelt sich ein turbulentes Rennen, das sich vor allem am Schießstand entscheidet.
Thomas Wolfer und Robert Semmler, dpa |
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Während die Biathleten aus Norwegen jubeln kommt Philipp Nawrath (hinten) ins Ziel.
Während die Biathleten aus Norwegen jubeln kommt Philipp Nawrath (hinten) ins Ziel. © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa
Zhangjiakou

Ein Debakel beim Schießen hat das deutsche Biathlon-Team beim Start in die Olympischen Winterspiele schon früh um alle Medaillenchancen gebracht.

Die Mixed-Staffel kam im eiskalten und windigen Zhangjiakou über 4 x 6 Kilometer nur auf Platz fünf. Den Olympiasieg sicherte sich in einem turbulenten Rennen bei extremen Bedingungen Norwegen vor Frankreich und dem Team aus Russland. Norwegens Johannes Thingnes Bö entschied einen packenden Schlussspurt für sich, Schweden wurde Vierter.

Voigt hadert mit extremen Bedingungen

Das Quartett des Deutschen Skiverbands mit der unglücklichen Olympia-Debütantin Vanessa Voigt, Denise Herrmann, Benedikt Doll und Philipp Nawrath kam mit insgesamt 18 Nachladern und zwei Strafrunden nie in die Nähe der Podestplätze. Damit gab es auch im dritten Anlauf kein Olympia-Edelmetall für eine gemischte deutsche Staffel. Vor vier Jahren hatte es ganz knapp nicht zu Bronze gereicht.

Bei Temperaturen von minus zwölf Grad am späten Nachmittag bekam Startläuferin Voigt die schwierigen Umstände sofort zu spüren, musste nach dem Liegendschießen trotz drei Nachladern sogar in die Strafrunde und fiel auf Rang 17 zurück. "So habe ich mir meinen Einstand nicht vorgestellt", sagte sie in der ARD. "Von Glück kann man nicht sprechen, es war nicht das Schießen, was ich gewohnt war."

Auch beim Stehendanschlag hatte Probleme

Die Konkurrenz machte es anfangs zum großen Teil besser und kam ohne Zusatzrunde durch. Auch beim Stehendschießen hatte Voigt Probleme, wieder musste die Thüringerin nach vier Fehlschüssen eine Extrarunde absolvieren und übergab nur als 15. an Denise Herrmann. Da betrug der Rückstand auf die führenden Norwegerinnen bereits 2:18 Minuten.

Da die kürzere Frauen-Runde gelaufen wurde und in der Loipe auf der Sechs-Kilometer-Distanz nicht so viel Rückstand aufzuholen war, kam dem Schießen eine noch größere Bedeutung zu. Denise Herrmann konnte eine Strafrunde vermeiden und den Rückstand verkürzen, während sich vorn auch einige Favoritinnen schwertaten. "Ich bin sehr forciert los und habe es hinten raus gemerkt. In der Schlussrunde habe ich auch die Höhe gespürt", sagte Herrmann.

Nawrath machte immerhin noch fünf Ränge gut

Nicht dabei sein konnte Franziska Preuß, die unter normalen Umständen als Startläuferin gesetzt gewesen wäre. Die 27-Jährige ist nach einer wochenlangen Trainingspause in Folge einer Corona-Infektion und einer Fußverletzung noch nicht wieder richtig fit. Die Gesamtweltcup-Dritte der Vorsaison könnte aber in der kommenden Woche in den Einzelrennen zum Einsatz kommen.

Herrmann brachte die deutsche Auswahl bis zum Wechsel auf Doll immerhin auf Platz zehn nach vorn, Frankreich übernahm vier Jahre nach Gold in Pyeongchang bei einsetzender Dunkelheit die Führung. Da die Top-Teams vorn gut schossen, der zuletzt noch im Weltcup siegreiche Doll aber liegend gleich zwei Nachlader brauchte, war das Rennen für das DSV-Team endgültig gelaufen. Der als Schlussläufer schon erprobte Philipp Nawrath startete von Rang zehn aus in seinen ersten Olympia-Einsatz und machte immerhin noch fünf Ränge gut.

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