Val d’Isere, Tal der Misere

Die Bilanz nach der ersten Woche ist trostlos. Die deutschen Skifahrer bleiben bei der WM vorerst ohne Medaille und kapitulieren. Der Alpinchef gerät in Rage.
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„Irgendjemand muss ja fahren, sonst kriegen wir keine Mannschaft zusammen“: Abfahrer Stephan Keppler.
dpa „Irgendjemand muss ja fahren, sonst kriegen wir keine Mannschaft zusammen“: Abfahrer Stephan Keppler.

VAL D'ISERE - Die Bilanz nach der ersten Woche ist trostlos. Die deutschen Skifahrer bleiben bei der WM vorerst ohne Medaille und kapitulieren. Der Alpinchef gerät in Rage.

Das Zwischenfazit war verheerend. Nicht nur organisatorisch. Sondern auch sportlich. Die Ski-WM in Val d’Isère verläuft weiterhin frustrierend für den Deutschen Skiverband.

Martina Ertl mit Gold in der Kombination und Florian Eckert mit Bronze in der Abfahrt waren die letzten deutschen Medaillengewinner bei einer WM. Das war in St. Anton, ist acht Jahre her, dazwischen gab es 2005 nur noch in Bormio ein Gold im halbwegs bedeutungslosen Teamwettbewerb. Und auch jetzt hält die Erfolglosigkeit an. Val d’Isère, das Tal der Misere.

Maria Riesch enttäuschte in Super-G und Kombination, während die Männer erwartungsgemäß hinterherfuhren. Bei der Abfahrt am Samstag war Stephan Keppler 15., immerhin das beste Ergebnis des Wahl-Münchners seit zwei Jahren, seit Platz 12 im Super-G in Kvitfjell im März 2007. Allerdings hatte Keppler mit seiner Nummer 3 noch beste Bedingungen, bevor der Nebel kam. Andere Außenseiter nutzten diese Gunst. John Kucera (Nummer 2) als Weltmeister, Carlo Janka (6) Dritter, Adrian Theaux (5) Fünfter. Wäre mehr möglich gewesen für Keppler.

Aber immerhin fuhr er. Anders als Peter Strodl. Denn der 26-Jährige hatte einfach vorab aufgegeben, weil er meinte: „Ich kann mein Leistungsoptimum nicht abrufen.“ Dabei hatte der DSV Strodl nominiert, obwohl der als bestes Ergebnis im Winter nur einen 21. Platz und die WM-Norm (einmal Top 8 oder zweimal Top 15) klar verfehlt hatte. „Solche Leute haben wir mitgenommen, weil wir an ihre Ehre appellieren wollten, dass sie sich ans Limit bewegen“, klagte Alpinchef Wolfgang Maier. „Das ist einfach viel zu wenig.“

Und Stephan Keppler scherzte nach der Abreise gallig: „Irgend jemand muss ja fahren, sonst kriegen wir die Mannschaft nicht zusammen.“ Keppler startet am heutigen Montag übrigens auch in der Super-Kombination. Natürlich als einziger Deutscher. Natürlich chancenlos.

fk

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