"Unwürdig!" Bayern kontert Nowitzki-Berater

Holger Gschwindner, Intimus des Superstars, greift Ex-Bundestrainer Bauermann wegen dessen Engagement in München an: „Zweite Liga ist vielleicht nicht das richtige Umfeld”
von  Ben Schäling

MÜNCHEN Bernd Rauch ist sprachlos. Er braucht am Telefon eine Weile, bis er sich erholt hat. „Das trifft mich schon wie eine Keule”, sagt er zur AZ über die abfälligen Aussagen von Holger  Gschwindner in Richtung Dirk Bauermann, ehemaliger Bundestrainer und seit 2010 Coach der Bayern-Basketballer. Der Berater von Dirk Nowitzki hatte Bauermann in Folge des frühen EM-Aus im „Spiegel” mangelnde Routine vorgeworfen. Gschwindnder sagte: „Er war zuletzt Trainer in der zweiten Liga, das ist vielleicht nicht das richtige Umfeld.” Das saß. Und Gschwindner setzte sogar noch einen drauf: „Deutsche Vereine halten international nicht mit. Dem Bundestrainer fehlt die ständige Reibung mit den Besten.”

Bernd Rauch kann solche Aussagen überhaupt nicht verstehen. Er ist sauer. „So etwas ohne vernünftige Analysen zu sagen und das in dieser Form zu bewerten, geht gar nicht. Das ist unwürdig und unangemessen”, sagt Rauch. Bauermann habe „sehr viel für den deutschen Basketball geleistet”, gerade unter „diesen schwierigen Bedingungen”, sagt der 68-Jährige und meint die Doppelbelastung Bauermanns als National- und Bayerntrainer. Rauch verteidigt die Fähigkeiten des Bayern-Trainers entschieden. „Er hat Qualität auf höchster Ebene gezeigt. Und wenn jemand Routine hat, dann ist es doch Dirk Bauermann”, so Rauch.

Der Bayern-Vize befürchtet nach den drastischen Worten des Nowitzki-Beraters gar einen Imageschaden für den gesamten deutschen Basketball: „So etwas tut jedem weh, der etwas für diesen Sport empfindet.” Rauch glaubt sogar, dass potenzielle Trainerkandidaten für die deutsche Nationalmannschaft nach Gschwinders Aussagen „ein solches Umfeld kritischer bewerten”.

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