Unterricht bei Dr. Defense

Defensivfanatiker Dirk Bauermann impfte Basketball-Trainer aus der Region die Bayern-Mentalität ein.
Gregor Röslmaier |
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Nicht zufrieden: Bayern-Trainer Dirk Bauermann.
Augenklick Nicht zufrieden: Bayern-Trainer Dirk Bauermann.

MÜNCHEN In der Trainingshalle der Basketballer des FC Bayern hängen vier überdimensional große Basketball-Trikots. Die Trikots, auf denen Ziele und Vorgaben für die Stars stehen, bekamen am Mittwoch Abend gut 60 Gäste zu sehen. Gäste aus dem Münchner Umland, die junge Basketballer betreuen oder trainieren. Coach Dirk Bauermann hatte eingeladen zum vierten „Clinic Coaching: Grundlagen moderner Defensive“. Passend zum Thema, ließ der Coach der Deutschen Nationalmannschaft auf ein Trikot schreiben: „Seid das Team mit der besten Verteidigung im deutschen Basketball.“


Diesen Leitsatz wollte Dr. Defense Bauermann den Zuhörern näherbringen und erklärte auch gleich wieso: „Es gibt in Oberbayern viel Amateurbasketball, da müssen wir die Kräfte bündeln und die Kids motivieren. Wir müssen sie vom Handball und vom Volleyball in unsere Sportart holen und dafür müssen wir die Qualität des Jugendtrainings fördern. Dafür machen wir das heute.“
Nun klingt alleine das Wort Verteidigung bereits ziemlich trocken, doch der 53-jährige stellte gleich heraus, wie spielentscheidend das Defensiverhalten für jede Mannschaft ist. Er sei 2005 mit Bamberg lediglich Meister geworden, weil sie das beste Defensivteam waren. Das Selbe gelte auch für den Gewinn der Silbermedaille mit dem deutschen Team bei der EM 2005.


Er unterrichtete Abwehrtaktiken und Fachbegriffe von „position pressure“ über step slide, bis hin zu „swing step“. Doch eines lag Bauermann dann doch am meisten am Herzen, die Bayernmentalität. „Mia san mia“, formulierte der gebürtige Oberhausener zwar um in „wir sind wir“, stellte aber trotzdem heraus, dass seine Basketballer sich an die Identität der Fußballabteilung anschließen möchte.

Bislang macht er das mit der ersten Mannschaft äußerst erfolgreich, 15 Siege in Folge, darunter der 82:75 Sieg gegen den prädestinierten Mit-Aufsteiger Würzburg vor 12 000 Zuschauern in der Olympiahalle. Eine derartige Siegesserie kann nicht einmal das Fußballteam von Louis van Gaal vorweisen. Und Bauermann ging noch weiter: „Wir müssen uns überlegen, was unterscheidet uns von Anderen, wie können wir eine regionale Identität für München, am Besten auch für Oberbayern schaffen?“ Merkmale für das Abwehrverhalten, „die jeder Spieler Nachts um drei Uhr aufsagen kann.“


Wie erfolgreich Dirk Bauermann seiner Mannschaft diese Defensiv-Maxime beigebracht hat, zeigt sich für die Bayern-Basketballer am Samstag, wenn sie beim Tabellenletzten Essen zu Gast sind. Der Coach warnt, trotz des beruhigend Vorsprungs auf einen Nicht-Aufstiegsplatz: „Wir sind noch nicht durch. Mein Eindruck nach dem Würzburg spiel war, dass die Mannschaft das verstanden hat.“

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