Unterhachinger Spitzen-Volleyball ist zurück: Einmaliges Modell

Unterhaching ist zurück in der Volleyball-Bundesliga - dank einer Wildcard und einer ganz besonderen Kooperation mit Österreichs Spitzenclub Innsbruck. Die AlpenVolleys haben mit ihrem Dreijahresplan ambitionierte Ziele.  
von  dpa
Welcome back: Die AlpenVolleys wollen Friedrichshafen, Berlin und Co. schon bald angreifen - mit dem langjährigen Hachinger Coach Mihai Paduretu (Foto) und Stefan Chrtiansky als Trainer.
Welcome back: Die AlpenVolleys wollen Friedrichshafen, Berlin und Co. schon bald angreifen - mit dem langjährigen Hachinger Coach Mihai Paduretu (Foto) und Stefan Chrtiansky als Trainer. © dpa/Archivbild

Unterhaching ist zurück in der Volleyball-Bundesliga - dank einer Wildcard und einer ganz besonderen Kooperation mit Österreichs Spitzenclub Innsbruck. Die AlpenVolleys haben mit ihrem Dreijahresplan ambitionierte Ziele.

Unterhaching - Durch eine in Deutschland einmalige Kooperation feiert Ex-Pokalsieger TSV Unterhaching sein Comeback in der Volleyball-Bundesliga. Die Liga vergab an die Bayern am Mittwoch eine Wildcard für die neue Saison.

Das Projekt sieht vor, dass sich der zehnmalige österreichische Meister Hypo Tirol Innsbruck aus der heimischen Liga zurückzieht und mit der Hachinger Lizenz unter dem Namen "Hypo Tirol AlpenVolleys Haching" in der Bundesliga antritt.

"Das ist eine super Geschichte", sagte Josef Köck als langjähriger Verantwortlicher bei den Unterhachingern. Ein Team aus zwei Spitzenvereinen, Heimspiele überwiegend in Tirol und ein ambitionierter Dreijahresplan - nach drei Jahren sind die Hachinger auf der deutschen Volleyball-Bühne zurück.

Die meisten Spiele in Innsbruck

Sie hatten sich 2014 nach dem Ausstieg des Hauptsponsors aus der Liga zurückziehen müssen. Durch den Einstieg der Innsbrucker um Manager Hannes Kronthaler gelingt jetzt eine Rückkehr. Weil vor allem die Kosten anfangs ausschließlich von Innsbruck getragen werden, wird Tirol auch der Hauptstandort des Vereins sein.

Sieben von zehn Heimspielen und alle möglichen Playoff-Partien sind in der Saison 2017/2018 in Innsbruck geplant, nur drei Matches und die Pokalspiele in der Hachinger Sporthalle vor den Toren Münchens. Auch das Training unter Coach Stefan Chrtiansky findet in Tirol statt.

Ab dem zweiten Jahr sind dann gleichviele Spiele in der Innsbrucker Olympiahalle und in Haching geplant. "Das ist wirklich außergewöhnlich, das hat es noch nie gegeben", sagte der ambitionierte Kronthaler zu der grenzübergreifenden Kooperation, der die anderen Bundesligisten mehrheitlich zustimmten.

"Große Chance"

Der Geschäftsführer der Volleyball-Bundesliga, Klaus-Peter Jung, sagte bei einer Pressekonferenz in Unterhaching am Mittwoch: "Die Chance, die für die Bundesliga der Männer in diesem Projekt liegt, ist eine sehr große. Das ist Konkurrenz an der Spitze. Die Topklubs sind begeistert."

Die AlpenVolleys wollen Friedrichshafen, Berlin und Co. schon bald angreifen. Als Ziele gab Manager Kronthaler aus, im ersten Jahr das Playoff-Viertelfinale, im zweiten Jahr das Halbfinale und im dritten Jahr die Endspielserie um die Meisterschaft zu erreichen.

"Irgendwann wollen wir ganz vorn mitspielen", sagte er und sprach von der Vision, die beiden Erfolgsstandorte auch international zu etablieren. Erst einmal wolle sich das Team auf dem vierten oder fünften Platz "einpendeln". Die Mannschaft wird sportlich von Chrtiansky und dem langjährigen Hachinger Coach Mihai Paduretu verantwortet.

"Wir sind froh, dass die Innsbrucker an uns gedacht haben", sagte Paduretu mit Verweis auf die erstmalige Vergabe einer Wildcard in der Männer-Bundesliga. Ohne Kronthaler wäre das Budget von 1,1 Millionen Euro nicht zu stemmen gewesen. In drei Jahren soll der Betrag verdoppelt werden. Ein halbes Dutzend Spieler seien unter Vertrag oder hätten ihre Zusage gegeben.

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