Unterhaching: Revolution mit Auge

Klaus Augenthaler ist neuer Trainer in Unterhasching. Der Ex-Bayer soll Haching vor dem Sturz in Liga vier bewahren. Manager Hartmann ist entmachtet, Copado kehrt zurück.
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Hachings neuer Trainer Klaus Augenthaler und Tobias Schweinsteiger
Rauchensteiner/Augenklick Hachings neuer Trainer Klaus Augenthaler und Tobias Schweinsteiger

UNTERHACHING - Klaus Augenthaler ist neuer Trainer in Unterhasching. Der Ex-Bayer soll Haching vor dem Sturz in Liga vier bewahren. Manager Hartmann ist entmachtet, Copado kehrt zurück.

Der Absturz des einstigen Bundesligisten auf Platz 17 der Dritten Liga, der drohende Fall in die Bedeutungslosigkeit – sogar in der Krise schien es bei der SpVgg Unterhaching erstaunlich beschaulich zuzugehen. Zwar wurde Trainer Ralph Hasenhüttl gefeuert, doch zum neuen Chef wurde sein Assistent Matthias Lust berufen. Nun, nachdem der Nachwuchs-Coach vier Wochen lang sieglos blieb, ist alles anders: Revolution in Haching!

Neuer Chefcoach ist kein Geringerer als 90er-WeltmeisterKlaus Augenthaler, neuer Finanzmanager Ralf Bucher – und Haching-Legende Francisco Copado wird Sportlicher Leiter. Von Präsident Engelbert Kupka gab’s markige Worte: „Wir wollen aggressiv ins Fußball-Geschäft zurückkehren.“ Wie’s funktionieren soll? Die AZ erklärt’s.

Augenthalers Installierung: Der Ex-Nationalspieler ist ab sofort neuer Cheftrainer bei den Rot-Blauen, wird bereits am Mittwoch beim Auswärtsspiel in Kiel auf der Bank sitzen. Seit 2007 war der Niederbayer arbeitslos, davor beim VfL Wolfsburg unter Vertrag. Nun erhält er einen Vertrag bis Saisonende. Sein Assistent wird Lust.

Augenthaler wurde an seinem ersten Tag von Tochter Lisa zum Sportpark chauffiert. Um 8.50 Uhr grüßte er mit einem „Servus“ in die Runde, zündete sich eine Zigarette an und fragte: „Wo muss ich überhaupt hin?" Zur Pressekonferenz! Dort erzählte der Ex-Bayern-Kapitän, wie der Deal zustande kam: „Der Kontakt entstand über meinen alten Freund Toni Schrobenhauser.“ Der Haching-Mäzen saß im Presseraum ganz hinten – und lächelte zufrieden.

Augenthaler meinte weiter: „Ich kenne Toni seit 35 Jahren, wir haben uns 1975 beim FC Bayern kennengelernt. Die Situation in Haching ist nicht rosig, und wir haben oft beim Schafkopf über den Verein gesprochen. Ich wurde gefragt, ob ich helfen kann. Ich sehe es als Freundschaftsdienst an. Zuletzt hat man ja gedacht, die Mannschaft hat Skischuhe an.“ Nun will Augenthaler die Talfahrt stoppen. „Ich bin kein Mann der Worte, sondern der Arbeit“, sagte der 52-Jährige, „ich bin mir sicher, dass wir die Liga erhalten werden.“

Hartmanns Entmachtung: Nach 25 Jahren muss Manager Norbert Hartmann gehen. Der Verein versucht, dies als freiwilligen Abschied zu darzustellen. In der Pressemitteilung heißt es: „Auf eigenen Wunsch zieht sich (...) Manager Norbert Hartmann aus dem operativen Tagesgeschäft zurück und begibt sich in eine Funktion als Berater des Präsidiums.“ Hartmann soll seinen Nachfolger noch einarbeiten. Hierbei handelt es sich um Ex-Haching-Profi Ralf Bucher (37), den bisherigen Teammanager. Hartmann, so Boss Kupka, werde „in guter Zusammenarbeit zur Verfügung stehen". Er habe „bereits Teile seines Tisches geräumt“ (Kupka). Der 54-Jährige macht den Weg frei.

Copados Rückkehr: Der Mann des Tages – neben Augenthaler – war am Dienstag gar nicht vor Ort: Francisco Copado (35), Haching-Legende, Exzentriker und Schwiegersohn von Schrobenhauser. Der Mäzen hat den großen Schnitt bei der SpVgg vollzogen – und Copado, der heute aus Sevilla zurückkehrt, ist der Profiteur. Jener Mann, der vor einem Jahr nach einem Streit mit Ex-Coach Ralph Hasenhüttl gehen musste, ist zurück. „Über Copado haben wir uns schon länger unterhalten", sagte Klubchef Kupka, „er hat gute Kontakte. Es dreht sich halt alles ums Geld. Wir müssen Personen gewinnen, die Sponsoren ranbringen."

Copado, der als Vertreter für „Soccerade“ arbeitet, soll bereits dafür gesorgt haben, dass der Fitnessgetränke-Hersteller als Co-Sponsor bei der SpVgg einsteigen wird. Ob die Elektrolyt-Brause Klaus Augenthalers neues Lieblingsgetränk wird, bleibt jedoch abzuwarten.

Reinhard Franke

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