Und Riesch leidet mit

Marias amerikanische Freundin Lindsay Vonn, die weltbeste Skiläuferin, stürzt und erleidet Prellungen. Der linke Unterarm der Weltcup-Spitzenreiterin wurde in eine Schiene gepackt. Kathrin Hölzl gewinnt den Riesenslalom in Lienz.
LIENZ Die Krankenakte von Lindsay Vonn, der besten Skirennläuferin der Welt, liest sich im Vergleich zu manch anderer Kollegin eher harmlos. Dramatische Knieverletzungen wie der klassische Kreuzbandriss blieben ihr erspart. In Val d’Isère bei der Siegesfeier für die WM-Abfahrt im vergangenen Jahr verletzte sie sich mal an einer zersplitterten Champagnerflasche, die Scherben durchtrennten die Beugesehne am Daumen. Prompt musste sie den WM-Riesenslalom sausen lassen.
Und nun diese Geschichte mit dem Arm, ein Monat vor Olympia in Vancouver.
Beim Riesenslalom in Lienz stürzte die Führende des Gesamtweltcups im ersten Durchgang und zog sich Prellungen zu. Der linke Unterarm der im Gesamtweltcup führenden Vonn wurde in eine Schiene gepackt. Ursprüglich hatte man befürchtet, dass sich Lindsey mehrere Brüche im Unterarm zugezogen hätte.
Vonn sagte nach dem Sturz: „Es tut stark weh. Ich weiß nicht, wie es weitergeht. Ich werde jetzt einen Hand-Spezialisten aufsuchen.“ Vonn war noch auf der Piste ein Schlingverband angelegt worden, mit dem sie ins Ziel gelangte; dann wurde sie zu ersten Untersuchungen ins örtliche Krankenhaus gebracht. Wie lange Vonn ausfällt, ist unklar.
Auch ihre beste Freundin Maria Riesch, mit der sie gerade mal wieder gemeinsam Weihnachten gefeiert hatte, beendete das Rennen nicht. Für die Partenkirchenerin war nach 53 Sekunden des ersten Laufes das Rennen vorbei: Tor verpasst. Unmittelbar vor Riesch war ihre Freundin Vonn zu Fall gekommen, „und das war ein Einschnitt in meine Konzentrationsphase“, so Riesch. Sie litt mit, obwohl sie von einem längeren Ausfall Vonns profitieren könnte: Riesch belegt hinter Vonn Rang zwei im Gesamtweltcup.
Sehr viel besser lief es für Kathrin Hölzl. Die Riesenslalom-Weltmeisterin bescherte dem DSV den dritten Weltcup-Sieg im Olympia-Winter. Hölzl war auf dem Lienzer Schlossberg am Ende fünf Hunderstelsekunden schneller als die Italienerin Manuela Mölgg; Dritte wurde Taina Barioz aus Frankreich. Der Bischofswiesenerin (25) gelang somit ihr zweiter Weltcup-Erfolg, und auch in der Disziplinwertung belegt sie nun Rang eins. „Sie ist im Moment das Maß aller Dinge im Riesenslalom“, lobte DSV-Cheftrainer Mathias Berthold. Viktoria Rebensburg aus Kreuth und Lena Dürr (Germering) fuhren auf den Rängen fünf und 25 jeweils die besten Rennen ihrer Karriere.