... und auch die DFB-Frauen versagen

Im Halbfinale gegen Brasilien setzt es ein deutliches 1:4 für die deutschen Fußballerinnen. Kapitän Birgit Prinz weint bittere Tränen und ärgert sich über "blöde Konter". Am Donnerstag geht's gegen Japan um Bronze.
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Alle Anweisungen von der Seitenlinie halfen nichts: Bundestrainerin Silvia Neid.
dpa Alle Anweisungen von der Seitenlinie halfen nichts: Bundestrainerin Silvia Neid.

PEKING - Im Halbfinale gegen Brasilien setzt es ein deutliches 1:4 für die deutschen Fußballerinnen. Kapitän Birgit Prinz weint bittere Tränen und ärgert sich über "blöde Konter". Am Donnerstag geht's gegen Japan um Bronze.

Brasilien riss die deutschen Fußballerinnen brutal aus ihren Gold-Träumen. Mit 1:4 wurde das Team von Bundestrainerin Silvia Neid im olympischen Halbfinale von den Sambakickerinnen schwindlig getanzt.

Das Endspiel ist verpasst, bleibt nur noch die Chance, am Donnerstag (12 Uhr MESZ) im Spiel um Platz drei gegen Japan (2:4 gegen die USA). Brasilien spielt gegen die Amerikanerinnen um Gold (Donnerstag, 15 Uhr).

Nach starkem Start mit der 1:0-Führung durch Birgit Prinz, ihrem 122. Treffer im 187. Länderspiel, ließen sich die DFB-Girls von den Brasilianerinnen überrumpeln. Cristiane (2), Forminga und Marta sorgten für den klaren Sieg. Die Bundestrainerin offenbar schwer gefrustet: „Ich finde nicht, dass Brasilien eine tolle Leistung geboten hat. Wir hatten es in der ersten Halbzeit in der Hand, das Spiel zu entscheiden. In der 2. Halbzeit haben wir nachgelassen. Die Mannschaft hat alles gegeben, aber es hat nicht gereicht.“

Kapitän Birgit Prinz heulte los: „Wir haben uns auskontern lassen, das war Blödheit. Es ist so bitter, jetzt keine Chance mehr auf Gold zu haben.“ Doch DFB-Präsident Theo Zwanziger tröstete: „Seid ruhig traurig, ihr habt zu Recht verloren. Aber Kopf hoch: Im nächsten Spiel könnt ihr Bronze holen.“

Ehrensache, dass Zwanziger das Spiel der DFB-Girls in Shanghai live auf der Tribüne miterlebte. Schließlich gilt Deutschlands höchster Fußball-Funktionär als größer Förderer des Frauenfußballs. Und selbst Franz Beckenbauer erfreut sich inzwischen den Ball-Bemühungen der Damen. Hatte er doch früher mal gelästert: „Man kann viel von Frauen lernen, aber sicher nicht im Fußball.“ Inzwischen ist der Franz – auch in punto Kickkunst – zum Frauenfreund mutiert, ist nun auch „von den technischen Fähigkeiten der Mädels“ angetan. Der Frauen-Fußball erlebte einen Boom in Deutschland. Die Erfolge der DFB-Girls – die EM-Siege 1989 und 2001, die WM-Triumphe 2003 und 2007 – steigerten stetig das allgemeine Interesse, bauten Vorurteile ab. 2011 wird erstmals eine WM in Deutschland ausgetragen. „Eine Wiederholung des Sommermärchens von 2006 ist möglich“, glaubt Beckenbauer. Bundestrainerin Silvia Neid sieht in der WM „eine tolle Chance, den Frauen-Fußball in Deutschland weiter zu verwurzeln“.

Bei Olympia bleibt Prinz und Co. nun der große Coup versagt. DFB-Boss Zwanziger ist sich trotzdem sicher: „Das ganze Turnier betrachtet, haben sie sicherlich wieder Werbung gemacht für den Frauenfußball.“ key

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