Ullrich kritisiert Armstrong: „Zu viele Feinde gemacht“

Ausgerechnet Jan Ullrich hat seinen einstigen Rivalen Lance Armstrong knapp fünf Monate nach dessen Doping-Geständnis verbal scharf angegriffen.
Köln - Jan Ullrich hat seinen einstigen Rivalen Lance Armstrong knapp fünf Monate nach dessen Doping-Geständnis verbal scharf angegriffen. „Ich gönne niemandem etwas Schlechtes, auch Lance nicht. Aber ich habe immer gesagt, Lance wird nicht davonkommen. Lance hat sich zu viele Feinde gemacht. Er wollte immer der Boss sein und hat seine Untergebenen teilweise gnadenlos geführt“, sagte Deutschlands umstrittener Toursieger von 1997 in einem Sport-Bild-Interview.
Schade sei vor allem, „dass durch diese Armstrong-Geschichte dem Radsport wieder ein Riesenschaden zugefügt wurde, besonders in Deutschland“.
Ullrichs persönlicher Sponsor habe angeblich vor einem Engagement im Profi-Radsport gestanden, wegen des Geständnisses von Armstrong Anfang des Jahres allerdings einen Rückzieher gemacht. Ullrich war im Februar 2012 vom Internationalen Sportgerichtshof CAS schuldig gesprochen worden, gegen die Anti-Doping-Regeln verstoßen zu haben.
Wegen der Verwicklung in die Affäre um den mutmaßlichen Dopingarzt Eufemiano Fuentes wurde er rückwirkend vom 22. August 2011 für zwei Jahre gesperrt. Sämtliche Resultate seit dem 1. Mai 2005 wurden ihm aberkannt. Sein Tour-Sieg aus dem Jahr 1997 hat weiter Bestand.
Einer drohenden Anklage wegen Sportbetrugs durch die Staatsanwaltschaft in Bonn war Ullrich im April 2008 durch eine Zahlung in Höhe von 250.000 Euro entgangen.